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Mehr bauen und trotzdem das Klima schonen

Politik Der CDU-Abgeordnete Michael Hennrich informiert sich bei der Firma Feess über Bauschutt-Recycling.

Kirchheim. Die Baubranche boomt, doch der Klimawandel wird dabei zu einer der größten Herausforderungen. „Damit auch kommende Generationen noch eine lebenswerte Zukunft haben, braucht es Ideen, Kreativität und Innovationen“, sagt der Kirchheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich. In einer von ihm ini­tiierten Veranstaltung mit dem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger, stand deshalb das Thema nachhaltiges und innovatives Bauen im Mittelpunkt.

Gastgeber war das Unternehmen Feess aus Kirchheim, das sich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft, also dem Recycling von Bauschutt und Abbruchmaterial, deutschlandweit einen Namen gemacht hat und im Jahr 2016 dafür mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde. Auch das Start-up Smart Site Solutions aus Unterensingen, das Unternehmen Fischer aus Weilheim und die Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen beteiligten sich an dem konstruktiven Austausch.

„Die Kreislaufwirtschaft am Bau und das Recycling der Baumaterialien wird immer wichtiger“, betont Walter Feeß, Geschäftsführer des auf das Recycling von mineralischen Baustoffen spezialisierten Unternehmens. „Das Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, dass Abfälle möglichst vermieden oder sonst wiederverwendet werden.“ In Deutschland würden jährlich etwa 200 Millionen Tonnen Baustoffe anfallen. Das sei seiner Meinung nach nichts für eine Abfallgrube, denn der größte Teil sei wertvoller Rohstoff. „Dafür brauchen wir ortsnahe Aufbereitungsplätze, dadurch ließen sich nämlich zusätzlich 150 Millionen Lkw-Kilometer oder umgerechnet 300 Millionen Kilogramm CO2 einsparen.“ Für wichtig hält es Walter Feeß auch, schon beim Neubau an den späteren Rückbau zu denken.

Gebäude als Rohstofflieferant

Für ihn sind Städte und Gebäude die Rohstoffvorkommen der Zukunft. Zwar müsse es die primäre Baustoffindustrie auch zukünftig geben, die Quote der Wiederverwertung könne aber deutlich gesteigert werden. Sowohl Walter Feeß als auch Herr Kolb, Geschäftsführer von Fischer Weilheim, wünschten sich hierbei mehr Akzeptanz, auch von öffentlicher Seite.

Das Unterensinger Start-up Smart Site Solutions verspricht sich mehr Produktivität im Straßenbau durch künstliche Intelligenz. Der Geschäftsführer Dr. Marcus Müller präsentierte den Einsatz von Digitalisierung und KI im Bauwesen. „Digitale Technologien ebnen den Weg für den nachhaltigen Straßenbau der Zukunft“, so Müller. Er stellte die Wichtigkeit für politische Unterstützung bei Forschung und Entwicklung heraus, damit Emissionen verringert und Ressourcen geschont werden könnten.

Auch für die beiden CDU-Politiker ist Nachhaltigkeit beim Bau der richtige Ansatz. Dafür müssen Maßnahmen gebündelt und Potenziale genutzt werden. Michael Hennrich wünscht sich dabei intelligente Lösungen, um Klimaziele nicht mit Verboten, sondern durch Innovation zu erreichen.

Schnellere Planungsverfahren, weniger Dokumentation und eine Gesetzeslage, die mit der Zeit geht, sind Anregungen, die Stefan Bilger und Michael Hennrich mit in die politische Diskussion nach Berlin nehmen. „Der Bau als Schlüsselbranche sollte einen erheblichen Beitrag leisten, Europa bis 2045 klimaneutral zu machen. Mit Mut, Kreativität und Innovation wird uns das gelingen, das hat dieser Termin eindrücklich gezeigt“, resümiert Michael Hennrich.pm