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Mehr Betten für steigenden Bedarf

Gesundheit Die Medius-Kliniken investieren rund 20 Millionen Euro in den Standort Nürtingen. Der Ausbau der Kapazitäten sowie das neue Verwaltungsgebäude schreiten voran. Von Uwe Gottwald

Mit dem neuen Bettenbau (vorne links) und dem Verwaltungsneubau (rechts daneben) tragen die Medius-Kliniken dem Wachstum auf dem
Mit dem neuen Bettenbau (vorne links) und dem Verwaltungsneubau (rechts daneben) tragen die Medius-Kliniken dem Wachstum auf dem Nürtinger Säer Rechnung. Die Büroräume sollen bereits im Juli bezogen werden.Foto: Jürgen Holzwarth

Die Medius-Kliniken in Trägerschaft des Landkreises Esslingen inves­tieren kräftig am Standort auf dem Nürtinger Säer. Der Bau des neuen Bettenhauses schreitet voran, die Inbetriebnahme ist für Januar kommenden Jahres geplant. Das neue, zentrale Verwaltungsgebäude soll bereits im Juli bezugsfertig sein, derzeit wird der Umzug vorbereitet.

Die Medius-Kliniken sind an den Standorten Ruit, Kirchheim und Nürtingen angesiedelt. Die Patientenzahlen und somit die Erträge sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, so auch in Nürtingen. Überschüsse fließen vollständig in Maßnahmen der Sanierung, Erneuerung und Modernisierung.

Mit den Neubauten auf dem Nürtinger Säer wurde Anfang vergangenen Jahres begonnen. An der zur Innenstadt zugewandten Seite wurden für rund zehn Millionen zwei neue Operationssäle angebaut (wir berichteten). Der Neubau für den Pflegebereich schließt an die bestehenden Pflegestationen an. Er bietet auf zwei Geschossen Platz für zwei weitere Stationen mit insgesamt 73 Betten. Damit erhöht sich die Bettenkapazität der Klinik um knapp 20 Prozent.

„Es handelt sich überwiegend um Doppelzimmer mit Multimedia-Ausstattung und großzügigen Sanitärbereichen“, erklärt Norbert Nadler, der Leiter der Klinikeinheit Nürtingen-Kirchheim. „Zuvor sind die Verhältnisse zunehmend beengt geworden“, so Nadler. Deshalb habe man bei der Belegung der Betten nicht immer auf eine fachlich differenzierte Pflege achten können. Mit dem Neubau könne man darauf wieder ver­stärkt eingehen. „Ausgebildetes Pflegepersonal kann grundsätzlich jeden Patienten betreuen, doch spezialisieren sich die Fachkräfte im Laufe ihres Berufslebens auf bestimmte Bereiche“, erklärt der Klinikleiter. Der Neubau ist vor allem für Patienten der Klinik für Gefäßchirurgie und der Unfall- und orthopädischen Chirurgie gedacht.Im Neubau wird auch eine geriatrische Einheit für 22 Patienten untergebracht. Die Konzeption ist darauf ausgerichtet, um zum Beispiel demente Patienten bei der Orientierung zu unterstützen und Sicherheit zu gewährleis­ten. Türen nach außen liegen im Verborgenen, um zu verhindern, dass sich Patienten entfernen. Im Inneren dagegen sollen es Farbgebung und Symbole den Patienten erleichtern, sich zu orientieren. Ein spezielles Lichtsystem simuliert zudem den Tages- und Nachtrhythmus.

Außerdem kommt die Palliativstation in dem Neubau unter. Für diese gibt es ebenerdige Zimmer, aus denen die Betten auf Terrassen geschoben werden können, um den Patienten bei entsprechender Witterung einen Aufenthalt im Freien zu ermöglichen. Weiteren Platz gibt es für eine Intermediate-Care-Pflegeeinheit. Sie ist für Patienten gedacht, die zwar keine Intensivbehandlung mehr benötigen, aber dennoch überwacht werden müssen.

Auf einem Teil der Fläche, die seit dem Abbruch der ehemaligen Klinik auf dem Säer frei ist, wurde ein ebenfalls zweigeschossiger Verwaltungsneubau errichtet. In ihm soll die Klinik-Verwaltung zentralisiert werden. „Dafür wird im Klinikgebäude Platz frei für Ärzte und Pflegekräfte“, erklärt Nadler. Das sind Aufenthaltsbereiche, auch der Personalstand der Klinik ist gewachsen. Vor allem gewinne man aber Büros für mehr Sprechstundenkapazitäten.

Bettenhaus und Verwaltungsbau gehören zum ersten Bauabschnitt. Von den Kosten werden circa 60 Prozent als Förderung durch das Sozialministerium des Landes übernommen. In weiteren Bauabschnitten ist der noch nicht beschlossene Ausbau einer zentralen Notaufnahme geplant, während eine Zentralapotheke aus Kostengründen wohl nicht realisiert wird.