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Mehr Ehrlichkeit in der Politik

Zum Leserbrief „Deutschland will die Welt retten“ vom 31. August

Ich kann die Ausführungen von Frau Fritz voll und ganz unterschreiben. Ergänzen möchte ich noch ein paar Fakten, die von der Grünen-Partei grundsätzlich in ihren Statements unterschlagen werden.

Deutschland hat nur einen Anteil von zwei Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß - China, USA, Indien und Russland haben zusammen einen Anteil von circa 54 Prozent. Man unterschlägt auch den Fakt, dass bei der Herstellung pro E-Auto-Batterie der CO2-Ausstoß einer Fahrleistung pro Jahr eines Verbrenners zwischen 40 000 und 80 000 Kilometer (je nach Leistungsstärke) entspricht! Es wird auch die Tatsache unterschlagen, dass bei der Lithium-Gewinnung zum Beispiel in Bolivien ganze Landstriche zerstört werden und durch das Auswaschen des Lithiums das Grundwasser verseucht wird. Man will die Kohlekraftwerke bis 2030 abschalten! Kein Grüner sagt aber, wie der Ersatz durch erneuerbare Energie realisiert werden soll beziehungsweise kann . . . Wir reden dabei von nur noch verbleibenden acht Jahren! Nicht zu vergessen, dass die Weltbevölkerung zurzeit circa acht Milliarden Menschen beträgt. Zu meiner Schulzeit vor 60 Jahren waren es drei Milliarden. Das heißt, der Ener­giebedarf ist hoch und wird steigen. Wie soll der mit nur erneuerbarer Energie erzeugt werden? Nach wie vor werden in Russland und anderen Ländern Kohlekraftwerke gebaut! Last but not least: E-Autos kos­ten sehr viel Geld. Wer kann sich diese Autos leisten? Der Normalbürger sicher nicht. Dass der Klimawandel Realität ist, bestreite ich absolut nicht. Ich wehre mich jedoch vehement dagegen, uns Wählern einreden zu lassen, dass Deutschland das Klima retten kann. Selbst wenn wir in Deutschland alle Kohlewerke abschalten und nicht mehr Auto fahren und fliegen, wird sich die Erderwärmung vielleicht im Promillebereich verbessern, nicht mehr. Das ist ein Fakt!

Ich fordere von allen Parteien, vor allem von den Grünen, mehr Ehrlichkeit, Realitätsbewusstsein und vor allem mit dem Deutschland-Bashing aufzuhören.

Gerald Ray, Kirchheim