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Mehr Tests und keine Beschränkung für private Treffen

Corona-Verordnung Im Kreis Esslingen muss jetzt wieder öfter ein Test oder der Impfpass vorgezeigt werden.

Seit Montag gelten neue Regeln, vor allem für Nicht-Geimpfte.
Seit Montag gelten neue Regeln, vor allem für Nicht-Geimpfte.

Kreis. Unterschiedliche Regeln in Landkreisen? Das ist seit diesem Montag in Baden-Württemberg vorbei. Die neue Coronaverordnung legt Regeln für das ganze Land fest. Während bislang das Landratsamt Esslingen die aktuellen Werte der Sieben-Tages-Inzidenz im Blick behalten und danach die jeweilige „Inzidenzstufe“ festlegen musste, ist die Kreisverwaltung nun „raus“, wie Pressesprecherin Andrea Wangner es formuliert. „Wir haben momentan nicht das Heft des Handelns in der Hand“, sagt sie. Dementsprechend gilt das, was in der Nacht auf Sonntag in Stuttgart verkündet wurde ohne weitere Allgemeinverfügung oder Feststellung der Kreisverwaltung in Esslingen, wo zuvor die sogenannte Inzidenzstufe 2 in Kraft war. Seit Montag gelten damit vor allem für Nicht-Geimpfte und Nicht-Genesene neue Regeln. Sie müssen wieder in mehr Lebensbereichen ein aktuelles, negatives Testergebnis vorzeigen. Beispielsweise in Restaurants, in Schwimmbädern, in Museen oder bei öffentlichen Veranstaltungen, die bislang im Landkreis aufgrund der Inzidenzwerte unter 35 ohne Test besucht werden konnten.

Erstmals seit eineinhalb Jahren öffnen können Diskotheken - hier müssen Besucher, die nicht gegen Corona geimpft oder von Covid-19 genesen sind, allerdings sogar einen PCR-Test vorweisen.

Während im öffentlichen Bereich neue Regeln und Kontrollen hinzu kommen, fallen im privaten Raum alle Beschränkungen. Während sich im Kreis Esslingen bislang maximal 15 Personen aus vier Haushalten treffen durften und private Feiern auf 200 Teilnehmer begrenzt waren, gibt es nun keine Grenzen mehr.

„Wir hoffen, dass sich die Leute trotzdem auch im privaten Raum schützen“, sagt Anja Dietze, Pressesprecherin des Klinikums Esslingen. Aktuell sei die Lage relativ entspannt. Auf der Intensivstation lägen derzeit keine Covid-Patienten, in der Isolierstation seien zwei Betroffene in Behandlung. „Wir sind im Normalbetrieb wie schon seit einigen Wochen und hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt“, sagt Dietze. Man setze weiter auf die Impfungen. Durch die neue Coronaverordnung ändere sich im Alltag des Klinikums wenig. Schon zuvor mussten Besucher die 3G-Regel einhalten. Und dass künftig auch die Auslastung der Krankenhäuser Anlass für mögliche neue Einschränkungen sein soll, ändert an den Abläufen wenig: Ohnehin wird die Bettenbelegung an ein Intensivregister gemeldet. Wie sich die neuen Regeln auf die Infektionszahlen auswirken können, mag Dietze nicht zu prognostizieren. „Wir sind hoffnungsfroh, dass wir weiter im Normalbetrieb bleiben können und nicht in so eine Lage wie im vergangenen Winter geraten.“

In den Medius-Kliniken des Landkreises waren am Montag insgesamt sechs Covid-Patienten in Behandlung, davon keiner auf Intensiv. Das Infektionsgeschehen sei diffus, sagt Andrea Wangner, es gebe keine Hotspots. Anfang August sei die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen am stärksten unter den Neuinfizierten vertreten, gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen. Am Dienstag betrug die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Esslingen 41,7. Der Anteil der Einmal-Geimpften liegt bei 61,2 Prozent, voll geimpft sind nach Angaben des Sozialministeriums vom Dienstag 57,6 Prozent.Greta Gramberg