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Mit zweierlei Maß messen

Zum Artikel „Union pocht auf Durchsetzung der Hygieneregeln“ vom 9. Juni

Es wundert mich, dass hierzulande bei Demonstrationen mit zweierlei Maß gemessen wird. In Berlin werden einzelne Menschen, auch ältere, die sich für ihre Grundrechte einsetzen, zum Teil äußerst grob abgeführt. Bei den Antirassismus-Demos schaut die Polizei zu. Diese Tatsache wird in dem Artikel ebenfalls beschrieben, jedoch kann ich die Begründung keineswegs nachvollziehen. Ich zitiere: „. . . egal, ob es sich bei den Demonstrationen um Verschwörungstheoretiker oder Rassismusgegner handelt. Das Coronavirus interessiert es nicht, ob das Zusammentreffen von Menschen auf engstem Raum einer guten Sache dient“. Habe ich es richtig verstanden, dass Antirassismus-Demos gut und Demonstrationen für die Einhaltung des Grundgesetzes schlecht sind? Habe ich es richtig verstanden, dass alle Menschen, die sich für ihre Grundgesetze einsetzen, Verschwörungstheoretiker sind? Eine etwas differenziertere Berichterstattung täte Ihrem Blatt gut.

Sibylle Jannasch-Eisele, Kirchheim