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„Motorsportler tun sich leichter“

Der HMV-Vorsitzende Hartmut Hummel. Foto: Daniela Haußmann
Der HMV-Vorsitzende Hartmut Hummel. Foto: Daniela Haußmann

Nachgefragt Monkey-Cross ist mehr als nur eine wilde Fahrt über Stock und Stein. Der Sport bereitet junge Menschen auf den Straßenverkehr vor, wie Hartmut Hummel, Vorsitzender des Hepsisauer Motorsportvereins, weiß.

Herr Hummel, Monkey-Cross - großer Sport mit kleinen Bikes. Was macht ihn als Hobby so beliebt?

Monkey-Cross ist ein Motorsport, den sich jeder leisten kann. Die Schutzbekleidung schlägt in der Anschaffung mit etwa 600 Euro zu Buche, die Preise für die kleinen Bikes, die sich auch gebraucht kaufen lassen, sind überschaubar. Und im Gegensatz zum Motocross, wo die Fahrer jedes zweite Wochenende in ganz Deutschland unterwegs sind, nehmen wir nur an sechs Wettbewerben pro Jahr teil. Wer Motocross fährt braucht in der Regel ein zweites Motorrad, um nicht Gefahr zu laufen, längere Zeit auszufallen. Bei uns hingegen hält sich der zeitliche und finanzielle Aufwand in Grenzen.

Über den Streckenrand hinausgeschaut: Welchen Mehrwert bietet der Sport jungen Leuten?

Wir bieten ein Stück Berufsorientierung. Die Motorräder reparieren die Fahrer selbst. Die jüngeren Fahrer werden hier von den älteren angeleitet. Selbst wenn jemand später nicht im Kfz-Gewerbe arbeitet, so hat er trotzdem technische Kenntnisse erworben, die im Leben nützlich sind. Im Übrigen läuft auf der Strecke nichts ohne gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauendes Fahren. Das ist wichtig, um sich und andere nicht achtlos einer Gefahr auszusetzen. Monkey-Cross ist deshalb auch ein Sport, in dem junge Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Und wie sieht es mit dem Einstieg in den Straßenverkehr aus?

Wer im Motorsport früh Erfahrungen mit einem Fahrzeug sammelt, tut sich später im Straßenverkehr leichter. Diejenigen, die im Verein lernen, ein Motorrad zu beherrschen und zu fahren, haben einen Vorteil in der Fahrschule und reagieren auch in kritischen Verkehrssituationen besonnener und versierter. Letzteres gilt nicht nur fürs Zweirad, sondern auch fürs Auto. Daniela Haußmann