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Mutige Frau von Regime gegeißelt

Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember

Nasrin Sotoudeh kämpft als Anwältin für Menschenrechte im Iran. Sie setzt sich für Frauenrechte und gegen die Todesstrafe ein. Sie ist von der iranischen Justiz zu einer Haftstrafe von 33 Jahren und sechs Monaten sowie zu 148 Peitschenhieben verurteilt worden. Eigentlich hätte sie am 3. Dezember den alternativen Nobelpreis verliehen bekommen. Stunden vor der virtuellen Preisverleihung ist ihr Hafturlaub jedoch beendet worden.

Es ist erschreckend, wie eine mutige Frau, die sich für bessere Haftbedingungen von politischen Gefangenen einsetzt, von dem terroristischen Mullah-Regime gegeißelt wird. Furchtbar ist auch das Glückwunschtelegramm des deutschen Bundespräsidenten anlässlich des 40-jährigen Bestehens der iranischen Revolution an die Mullahs. Oder das Verhalten von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die bei einem Staatsbesuch im Iran das Kopftuch aufsetzte just in dem Zeitraum, als viele iranische Frauen das Tragen des Kopftuchs verweigerten und dafür ins Gefängnis gesperrt wurden.

Es ist erschreckend, dass Anhänger des iranischen Terrorregimes bis 2019 noch auf deutschen Straßen bei den Al-Quds-Märschen in Berlin demonstrieren und antisemitische Sätze wie „Juden ins Gas!“ skandieren durften. All das macht klar: Der Terrorismus ist nicht anderswo, er ist genau hier in Deutschland, genauso wie die Heuchelei auch.

Roman Schuster, Kirchheim