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NC bekommt einen neuen Eigentümer

Beschluss Jetzt steht es fest: Die Unternehmensgruppe Geiger aus Oberstdorf kauft das Gebäude von Nanz in Nürtingen und will die Sanierung und Wiedereröffnung vorantreiben. Von Henrik Sauer

In die geplante Sanierung des Einkaufszentrums NC ist Bewegung gekommen. Foto: Jürgen Holzwarth
In die geplante Sanierung des Einkaufszentrums NC ist Bewegung gekommen. Foto: Jürgen Holzwarth

Wie geht es weiter mit dem NC, diese Frage beschäftigt Nürtingen seit nunmehr zwei Jahren. Seit dieser Woche steht nun offiziell fest, was sich bereits abgezeichnet hatte: Die Nanz-Gruppe hat das Gebäude verkauft, und zwar an die Geiger-Unternehmensgruppe aus Oberstdorf. Dort will man das Projekt weiter vorantreiben und an die Pläne und Überlegungen von Nanz anknüpfen.

„Wir wissen, dass auf dem NC große Hoffnungen der Stadt ruhen und möchten mit der Gestaltung eines attraktiven Gebäudes einen Mehrwert für Nürtingen schaffen“, sagt Roman Höhne, Leiter der Projektentwicklung in der Stuttgarter Niederlassung des Allgäuer Unternehmens. Auch bei der Auswahl der Mieter wolle man darauf achten, „dass sie wieder Frequenz ins Gebäude und damit auch in die Fußgängerzone bringen“.

Geplant ist eine Innen- und Außensanierung, bei der das be stehende Gebäude kernsaniert wird. Die Fassade werde komplett neu gestaltet. Die Firma arbeitet zusammen mit der Stadt an einem umfassenden Konzept. Die Planungen sollen noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Läuft alles gut, könnten die Bauarbeiten Anfang 2021 starten. Der komplette Sanierungsprozess wird rund zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Gespräche mir Mietern laufen

Für Geiger ist die Übernahme des NC ein „strategischer Schritt“, denn man will sich künftig stärker Revitalisierungsprojekten widmen. Erfahrungen hat das Unternehmen bereits 2017 mit dem Einkaufszentrum Gänsbühlcenter in Ravensburg gesammelt, für das die Firma die gesamte Projektentwicklung gemacht hat.

Mit dem NC hat man sich bei dem Allgäuer Unternehmen bereits seit mehreren Monaten beschäftigt, sagt Roman Höhne. „Wir profitieren von der umfangreichen Vorarbeit durch die Nanz-Gruppe, zum Beispiel hinsichtlich Tragfähigkeit, Statik und Brandschutz“, sagt er. Auch habe man die von Nanz akquirierten Mietinteressenten übernommen und führe diese Gespräche weiter. Konkreter will er aber noch nicht werden: „Es laufen noch zusätzliche Gespräche, um den optimalen Branchenmix zu finden. Wir wollen nicht vorschnell Verträge abschließen, sondern suchen nach der besten Lösung für das NC“, sagt Roman Höhne.

Unter Nanz waren bislang als potenzielle Mieter Drogerie Müller, ein Lebensmitteldiscounter und ein Fitnessstudio genannt worden. Auch sollte der Mediamarkt im Gebäude bleiben, doch hat die Elektronikmarktkette ihre Nürtinger Filiale mittlerweile geschlossen. Roman Höhne sagt, man will das Gespräch mit Mediamarkt wieder suchen, sobald die Planung steht.

Die Sanierung und die Wiedereröffnung des NC waren in den vergangenen zwei Jahren immer wieder verschoben worden. Oberbürgermeister Johannes Fridrich hofft, dass es durch den Verkauf an die Geiger-Unternehmensgruppe nun schnell vorangeht: „Ich werde das Vorhaben unterstützen und hoffe, dass sich dort Geschäfte ansiedeln, die einen echten Mehrwert für die Nürtinger Innenstadt bringen.“ Das ist ihm ein wichtiges Anliegen. Nürtingen brauche dieses zusätzliche Angebot.

Dass man sich bei der Stuttgarter Nanz-Gruppe jetzt von dem Objekt getrennt hat, sei eine strategische Entscheidung der Gesellschafter, sagt Projektleiter Andreas Kalckbrenner. Als Ende Juli 2018 das Kaufhaus Hauber seine Pforten schloss, hatte Nanz auch die Hauber-Anteile an dem Gebäude übernommen und ein Sanierungskonzept erstellt. Künftig wolle man sich strategisch breiter aufstellen und verstärkt in Infrastrukturprojekte wie Logistikimmobi lien oder Autohöfe investieren, so Kalckbrenner. Mit Geiger habe man bereits seit geraumer Zeit Gespräche geführt, als von dort das Interesse an einem Einstieg in das Projekt geäußert worden sei. Der Verkauf habe nichts damit zu tun, dass man von dem Nürtinger Objekt nicht mehr überzeugt sei: „Im Gegenteil, wir haben hier eine sehr hohe und positive Resonanz gehabt“, so Kalckbrenner.