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Neidlingen hat einen Weltmeister

Sportschießen Max Braun gewinnt bei der WM in Peru die Goldmedaille im Mixed-Wettbewerb mit dem Kleinkaliber-Gewehr.

Lima. Max Braun erhebt sich aus der Bauchlage von der Isomatte, klatscht sich mit seiner 19-jährigen Partnerin Larissa Weindorf ab und schwenkt strahlend sein Kleinkaliber-Gewehr. Es ist der Moment, in dem der Meisterschütze aus Neidlingen in Lima/Peru seinen bisher größten sportlichen Triumph feiert: Junioren-Weltmeister im KK-Liegend-Mixed - und das genau an der zeitlichen Schwelle zu seinem 21. Geburtstag. Ein besseres Geschenk hätte er sich selber nicht machen können.

Nach zwei Quali-Durchgängen war das Duo Braun/Weindorf als Zweitplatzierte nach den USA ins Finale eingezogen. Die beiden harmonierten prächtig und bestimmten das Gold-Duell von Anfang an. Ein perfekter Start mit 10,5 und 10,4 Ringen und die 2:0-Führung, die sie nicht mehr aus der Hand gaben. Mit 17:5 Punkten nach elf Durchgängen ließ das DSB-Team den Amis keine Chance. „Wir haben uns sehr gut ergänzt“, meinte Larissa Weindorf, die analytische Mannheimer Schülerin und Kadersprecherin. Max Braun ergänzte kurz und bündig: „So habe ich mir das vorgestellt.“

Für Braun war der Titelgewinn die nächste Stufe auf der Erfolgsleiter nach dem EM-Sieg 2019 in Bologna. Der zielstrebige und ehrgeizige Neidlinger gehört seit 2018 dem DSB-Kader an. Als Polizeimeister ist er in Pforzheim für den Schießsport weitgehend vom Dienst freigestellt. In der Luftgewehr-Bundesliga startet er für den SSV Kronau.

Gold war in Peru nicht das einzige Edelmetall für Braun und seine „Walther KK 500“. Im Einzelfinale KK-Liegend, seiner Domäne, kam nach einem Herzschlagfinale eine Bronzemedaille dazu. Am Ende des 60-Schuss-Programms waren er und der Amerikaner Kyle James Kutz mit 621,5 exakt ringgleich. Nach dem Reglement entschied die letzte Zehner-Serie - 103,9:101,5 zugunsten von Braun. Der Titel ging an den Ungarn Richard Hammerl (623,4), Silber an den Tschechen Jiri Privratsky (622,9).

Im KK-Dreistellungskampf, der Königsdisziplin des Schießsports mit jeweils 40 Schuss in drei Anschlagsarten, legte Braun kniend 393 und liegend 396 von 400 möglichen Ringen vor. Doch der erste Schuss in seiner Wackeldisziplin „stehend“ zerstörte alle Medaillenhoffnungen. Ein Ausreißer (7,7) warf ihn weit zurück. Dennoch erreichte er mit 1167 Ringen als einziger Deutscher das Finale der besten Acht und wurde Sechster. Klaus Schlütter