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„Nettester Busfahrer von Weilheim“

Wettbewerb Thomas Brauer ist „Busfahrer des Jahres“ im Landkreis Esslingen. Der Wahl-Kirchheimer chauffiert seine Gäste von Weilheim nach Kirchheim, aber auch nach Bad Boll und Ebersbach.

VVS-Geschäftsführer Horst Stammler (links), die Fischer-Geschäftsführerin Sybille Bauer und Landrat Heinz Eininger (rechts) grat
VVS-Geschäftsführer Horst Stammler (links), die Fischer-Geschäftsführerin Sybille Bauer und Landrat Heinz Eininger (rechts) gratulieren dem frisch gebackenen Busfahrer des Jahres Thomas Brauer.

Thomas Brauer sitzt täglich für das Weilheimer Unternehmen Fischer Omnibusreisen in seinem Bus, völlig unaufgeregt, aber aufmerksam und freundlich. Und jetzt - jetzt wurde er zum Busfahrer des Jahres im Landkreis gewählt. Landrat Heinz Eininger, Fischer-Geschäftsführerin Sybille Bauer und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler gratulierten dem Gewinner und überreichten ihm einen Einkaufsgutschein im Wert von 200 Euro, den er in verschiedenen Geschäften in Kirchheim einlösen kann, sowie eine Familien-Tageskarte für das Freilichtmuseum des Landkreises in Beuren.

Busfahrer ist sein Traumberuf

Der 61-Jährige kommt ursprünglich aus Thüringen und arbeitete dort zunächst als Bergmann. Nach einem Arbeitsunfall sattelte er zum Lkw-Fahrer, später dann zu seinem langjährigen Traumberuf Busfahrer um. „2008 bin ich eher zufällig beim Busunternehmen Fischer vorbeigegangen und habe mich nach einer Stelle als Busfahrer erkundigt. Wie es das Schicksal wollte, wurde zu dem Zeitpunkt eine Krankheitsvertretung gesucht. Und so wurde ich noch am gleichen Tag eingestellt“, berichtet der Wahl-Kirchheimer schmunzelnd. Seitdem lebt er mit Leib und Seele seinen Traum und chauffiert seine Fahrgäste im Schwabenland von A nach B - unter anderem ist er in Weilheim und Kirchheim unterwegs, aber auch in Bad Boll und Ebersbach.

Warum Brauer seinen Beruf so sehr schätzt? „Am besten gefällt mir der Umgang mit den Menschen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, unterhalte ich mich gern mit meinen Fahrgästen“, erzählt er. Während seiner beachtlichen Laufbahn hatte Brauer mit ihnen schon so einiges erlebt. „Mir hat mal eine ältere Dame mit ihren Nylonstrümpfen geholfen, die Keilriemen am Bus zu reparieren. Als Dankeschön habe ich sie direkt vor ihrer Haustüre aussteigen lassen“, erzählt der Busfahrer mit einem Grinsen im Gesicht. Besonders schätzen Brauers Fahrgäste seine freundliche Art - egal ob bei Jung oder Alt. Grundschüler verliehen ihrem „Netti“, wie sie Brauer liebevoll nennen, sogar eine Urkunde für den „nettesten Busfahrer von Weilheim“. Der beliebte Busfahrer ist nicht nur einfühlsam, er meistert auch alle anderen Herausforderungen im Busfahreralltag mit Bravour: Mit Baustellen, Unfällen oder extremen Witterungsverhältnissen, die auch unvorhergesehen während der Fahrt auftreten können, muss ein Busfahrer auch umgehen können.

Landrat Heinz Eininger betont, welchen Stellenwert der Busfahrerberuf für die Gesellschaft hat: „Busfahrer werden in unserer Gesellschaft viel zu selten wertgeschätzt - dabei sind sie für einen reibungslosen Ablauf des ÖPNV unverzichtbar“, sagt Eininger. „Herr Brauer und alle seine Kolleginnen und Kollegen leisten einen sehr anspruchsvollen Job. Ich danke ihnen, dass sie diese verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe tagtäglich ausüben“, fährt Eininger fort. Gleichzeitig führt der Landrat aus, dass auch immer mehr Busfahrer gebraucht werden. „Das ÖPNV-Angebot in unserem Landkreis soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir qualifizierte und motivierte Fahrer wie Herrn Brauer für den Busfahrerberuf begeistern können“, unterstreicht er.

Auch Brauers Vorgesetzte, Fischer-Geschäftsführerin Sybille Bauer, freut sich, dass die Wahl dieses Jahr auf ihren Mitarbeiter gefallen ist. „Herr Brauer ist ein absoluter „Vorzeigebusfahrer“. Er fährt besonnen, fahrzeug- und fahrgastfreundlich und ist auch unter seinen Kollegen sehr beliebt. Wir sind froh, dass wir Herrn Brauer in unserem Unternehmen haben und gratulieren ihm ganz herzlich zu seiner verdienten Auszeichnung“, lobt sie ihren Bus­fahrer.

Busfahrer sind Mangelware

VVS-Geschäftsführer Horst Stammler betont die besondere Verantwortung der Busfahrer in der Pandemie. „Die Fahrerinnen und Fahrer sind das Rückgrat und Aushängeschild des öffentlichen Nahverkehrs. Ohne ihren verlässlichen Einsatz wäre die tägliche Mobilität in der Corona-Pandemie nicht sichergestellt worden. Die Busfahrerinnen und Busfahrer brachten die Fahrgäste während der gesamten Pandemie ohne Einschränkung zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen“, betont Stammler. „Wir wollen mit der Aktion auf diesen wichtigen Beruf, der mittlerweile zum Mangelberuf geworden ist, aufmerksam machen. Das Nahverkehrsangebot wird seit Jahren im Landkreis Esslingen und der gesamten Region immer weiter ausgebaut, daher brauchen wir von Jahr zu Jahr mehr Busfahrer“, erklärt Stammler weiter.

Der VVS schreibt den Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ bereits seit 2004 aus und damit bereits zum 18. Mal in diesem Jahr. Online konnten Fahrgäste ihre Vorschläge einreichen, anschließend wählte eine Jury aus Verkehrsunternehmen, Aufgabenträgern sowie VVS-Vertretern die „Busfahrer/innen des Jahres 2021“ aus - für jeden Verbundlandkreise eine Person.pm