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„Neue Besen kehren gut“

Zum Leserbrief „Selten kommt was Besseres nach“ vom 22  November

Der Leserbrief von Herrn Dr. Schweitzer ist ein einziges Loblied auf die bisherige Oberbürgermeisterin. Er scheint in einer anderen Welt zu leben. Bezahlbaren Wohnraum gibt es in Kirchheim schon lange nicht mehr, die medizinische Vorsorge wird jedes Jahr schwieriger, eine saubere Stadt sieht anders aus, der Zustand der Straßen und Wege wird immer desolater. Viele Schüler und Eltern gehen mit der bisherigen Schulpolitik überhaupt nicht konform. Für vieles hat die Stadt genügend Geld, aber ein Hallenbad ist noch lange nicht in Sicht. Können wir es uns wirklich leisten, unseren Kindern das Schwimmen nicht mehr beizubringen? Es geht hier nicht um die Frage der Finanzierbarkeit, sondern darum, welche Prioritäten gesetzt werden.

Unbestritten ist natürlich auch, dass die bisherige Verwaltungschefin sich engagiert und eingebracht hat. Das soll überhaupt nicht in Abrede gestellt werden. Die unreflektierte Lobhudelei sowie die pauschale Diffamierung des anderen Kandidaten durch den Leserbriefschreiber drängt einem jedoch den Eindruck auf, dass er hier gezielt Stimmung für die bisherige Amtsinhaberin machen möchte. Es ist doch schade, dass ein bisher fairer Wahlkampf durch einen solchen Leserbrief polemisiert wird. Auch wenn der Leserbriefschreiber der Meinung ist, dass selten was Besseres nachkommt, gilt auch die Aussage, „Neue Besen kehren gut“. Im Sinne der Demokratie ist es mehr als zu begrüßen, dass die Bürgerinnen und Bürger nun die Möglichkeit haben, selbst über die weitere Entwicklung der Stadt zu entscheiden. Warten wir die Wahl am kommenden Sonntag ab und akzeptieren wir das Ergebnis in demokratischer Art und Weise.

Martin Früh, Kirchheim