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Neue Wanderer in die Region locken

Landschaft Fünf Rundwege und ein Streckennetz von 170 Kilometern: Am Sonntag sind am Hohenneuffen im Beisein von viel Politprominenz die „hochgehberge“ eröffnet worden. Von Kirsten Oechsner

Prominente Zuhörer: Biosphären-Ranger Daniel Schlemonat (rechts) informiert Landrat Heinz Eininger, den Landtagsabgeordneten Kar
Prominente Zuhörer: Biosphären-Ranger Daniel Schlemonat (rechts) informiert Landrat Heinz Eininger, den Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann, Neuffens Bürgermeister Matthias Bäcker, den Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Regionalrätin Ingrid Grischtschenko (von links) über die Besonderheiten des „hochgehkeltert”-Wanderweges. Foto: Kirsten Oechsner

Selten einmal kann Winfried Kretschmann seine Leidenschaft fürs Wandern und die Pflichten als Ministerpräsident auf so angenehme Art verbinden wie gestern: Auf einem eigens eingerichteten Festplatz mitten im Wald kurz vor dem Hohenneuffen übergab er den Vertretern der ersten acht zertifizierten „hochgehberge“-Rundwanderwege ihre Urkunden.

Die Premium-Wanderwege seien sehr wichtig für die touristische Infrastruktur, sagte Kretschmann. Denn, so der Ministerpräsident: „Die Alb kann jederzeit mit dem Schwarzwald konkurrieren.“

Zuvor hatte er sich überzeugen können von der landschaftlichen Schönheit rund um den Hohenneuffen, begleitet von Bürgermeistern und Tourismus-Vertretern, Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie Regierungspräsident Klaus Tappeser und Landrat Heinz Eininger war Kretschmann einen Teil des „hochgehkeltert“-Wanderwegs gelaufen. Nicht nur Biosphären-Ranger Daniel Schlemonat schärfte bei den Wanderern den Blick für die Besonderheiten der Natur, wie seltene Orchideen, auch der Ministerpräsident selbst hatte einiges Wissenswertes parat: So gab Kretschmann Tipps, wie eine Waldmeister-Bowle perfekt gelingt. „Mit offenen Augen zu Fuß unterwegs zu sein, ist eine tolle Sache“, sagte Kretschmann und fügte hinzu, er habe die Schönheit der Natur regelrecht aufsaugen können.

Die Natur regelrecht aufsaugen

Die Kulturlandschaft kann man laut Kretschmann nur erhalten, indem man sie richtig nutzt. Und dazu würden die Premiumwanderwege der „hochgehberge“ einen wesentlichen Teil beitragen, unterstrich auch Landrat Heinz Einiger: „Was man kennt, schützt und schätzt man.“ Die „hochgehberge“ stehen für ein nachhaltiges Tourismus-Konzept, dessen Basis die existierenden Wanderwege des Schwäbischen Albvereins sind - sie sind nun entsprechend beschildert und werden einheitlich als Marke beworben.

Mit dem Slogan „hochgehen um runterzukommen“ wollen die Kooperationspartner die Wanderer in die Region locken: Für die „hochgehberge“ haben sich über Kreisgrenzen hinweg die Landkreise Esslingen und Reutlingen, die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, die Tourismusgemeinschaft Schwäbische Alb und 18 Kommunen zusammengetan. Acht Prädikatswanderwege mit einer Streckenlänge zwischen vier und zehn Kilometern wurden in einer ersten Runde vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert, weitere 13 sollen im Herbst noch folgen. Dann steht den Wanderern von Neuffen und Beuren bis hinauf nach Hayingen ein „hochgehberge“-Streckennetz von 170 Kilometern zur Verfügung, fünf Rundwege verlaufen im Landkreis Esslingen. Damit werde man laut Eininger dem Zeitgeist gerecht: „Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten.“

Die offizielle Eröffnung der zertifizierten „hochgehberge“-Premiumwege wurde begleitet von einem Markt der Möglichkeiten: An zahlreichen Infoständen konnten sich die Besucher informieren, Kinder durften spielen und basteln, für alle gab es etwas zu essen und zu trinken aus dem Biosphärengebiet.