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Nichts im Griff

Zum Artikel „Wachstum, das bedroht“ vom 28. Juni

Was können die Menschen in Niger dafür? Nahrungsmangel bremst, gemäß Malthus, Populationen. Das war durch riesige Erfolge bei Tier- und Pflanzen-Zucht, bei Chemie und Technik schon überwunden. Aber wir haben nichts im Griff, solange menschliches Leben und Streben primitive Evolution imitiert. Evolution zeigt das Paradox einer zufallsgesteuerten Strategie. Der Pool, um den alle Lebewesen streiten, besteht aus verwertbaren Energieträgern. Das wichtigste biologische Grundprinzip wirkte seit den ersten Einzellern, setzte sich fort beim ganzen bunten Strauß von Leben bis heute. Das Sich-Ausbreiten, Fortpflanzen, Kollidieren oder Kooperieren ist nicht einfach abschaltbar zugunsten humaner Welten. Trotz tod-umdeutender Philosophie verbleibt uns der Generationswechsel: „Erde zu Erde“. De Lavoisiers Satz von der Erhaltung der Stoffmasse gilt in der gesamten Natur. Newtons Satz von der Erhaltung der Energie ist in belebter Natur erstmal sinnlos, da hier Fließgleichgewicht herrscht, Ursache ewigen Energiehungers. Verfügbare Energie bildet sich in grünen Pflanzen durch Sonnenenergie, der Urquelle aller Nahrungskettenprofite, der Pflanzen- und Fleisch-Esser, einschließlich Mensch. Nach Töten, Aufnehmen, erfolgt verdauend Energiegewinnung beziehungsweise Einbau in des Essers Organismus, wärmebildend gemäß Entropie. Die Wirkungsgrade der Umwandlungen vom Beuteorganismus zum Esser-Organismus sind nach Schulwissen circa zehn Prozent. Der Rest wird Wärme. Moderne Nahrungsketten sind ohne lokalen Fotosynthese-Nutzen, hinterlassen auch keine Humusbakterien.

Konsum-Evolution stört Systeme. Destruktive Lebensweise ist strafwürdig. Stattdessen brauchen wir Europäer „nicht-rechenbare“ Erfolge, Kraftgefühl ohne Benzin, dazu die Fernkontakte bitte digital!

Karl Dannenhauer, Weilheim