Unzugeordnete Artikel

Nie die Rede von Landgasthof

Zum Artikel „In der Freiheit der Berge“ vom 29. Mai

Die Familie hat mehrmals darum gebeten, das geplante Projekt dem Gemeinderat detailliert vorzustellen, dies wurde ihnen jedoch aus nicht bekannten Gründen verwehrt. Die Folge waren zahlreiche Missverständnisse. Seitens der Bauherrschaft war zu keinem Zeitpunkt von einem Landgasthof die Rede, wie es zu dieser Behauptung kam, bleibt offen. Geplant war lediglich, eine Besenwirtschaft zu integrieren. Diese erfordert eine landwirtschaftliche Privilegierung. Obst- und Weinbau Hägele ist ein landwirtschaftlich privilegierter Betrieb.

Diese Tatsache hätte sich auch infolge des Baus eines Aussiedlerhofes nicht geändert. Dies geht aus dem Baugesuch eindeutig hervor. Unverständlich ist deshalb, dass in der Gemeinderatssitzung sowohl der Bürgermeister als auch der beauftragte Anwalt mehrfach den Betrieb der Besenwirtschaft und des Hofladens als Gewerbebetrieb dargestellt haben und vermutlich deshalb ständig von einem Landgasthof gesprochen wurde.

Mit dem „bissle Gemüse“ hat die Familie die letzten vier Jahre ihren Lebensunterhalt verdient, dies als „Beiwerk“ zu bezeichnen und gleichzeitig zu unterstellen, einen Landgasthof auf günstigem Baugelände erstellen zu wollen, ist schlichtweg falsch und gleichzeitig respektlos.

Wäre tatsächlich ein Landgasthof im Vordergrund gestanden, hätte es in der Region mit Sicherheit einen geeigneteren Platz als eine unerschlossene Ackerfläche in 400 Meter Entfernung zum nächsten Anschluss gegeben.

Der Gründe, warum die Familie Hägele einen Aussiedlerhof bauen wollte, sind ganz einfach: Der vorhandene Platz war für das Beiwerk in keinster Weise ausreichend. Zudem wollte man im Biosphärengebiet Eigenerzeugnisse über einen Hofladen und eine Besenwirtschaft vermarkten. Das war‘s. Schlicht, einfach und echt, und garantiert ohne Landgasthof.

Robert Kuch, Neidlingen