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Normalität schon vor Katastrophe

Zum Artikel „Zehn Mal Alarm im Luftraum“ vom 11. September

Am Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 stand im Teckboten zu lesen, dass seitdem in Deutschland zehn Mal Terroralarm ausgelöst wurde und deshalb die zugehörige Alarmrotte Quick Reaction Alert-Intercept (QRA-I) aufgestiegen war. Nicht zu lesen war, dass dieses Vorgehen schon lange vor den Anschlägen Normalität war, um den Luftraum zu sichern. Denn zunächst einmal ist es unerheblich, ob ein Flugzeug bewusst oder unbewusst nicht mehr unter Kontrolle ist, aufsteigen müssen die Jagdflieger in jedem Fall bei ungeplanten Kursabweichungen eines Fluggerätes. Dies natürlich so schnell wie möglich. Eingeführt wurden diese Abläufe durch die USA, auch für alle Nato-Mitglieder. Angesichts der Automatik beziehungsweise der vorgeschriebenen Abläufe im Notfall war man am 11. September 2001 schon etwas erstaunt, wie ausgerechnet in den USA dieses Prozedere in allen vier Fällen von entführten Flugzeugen komplett versagen konnte. Zum Glück reichte die amerikanische Regierung später die Erklärung nach: Es konnte nicht eingegriffen werden, weil zufällig am selben Tag eine Übung mit zufälligerweise demselben Szenario (entführte Flugzeuge) stattfand.

Stefan Kromer, Kirchheim