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Nürtingen wehrt sich gegen die Kreisreform

Vor 50 Jahren waren sich fast alle Abgeordneten bei einer öffentlichen Kreistagssitzung einig: Der Landkreis Nürtingen darf nicht mit Esslingen zusammengelegt werden. Baden-Würt­temberg wollte mit der Kreisgebietsreform die Kreise im Land neu aufteilen, um die öffentlichen Planungen und beispielsweise die Verwaltung zu vereinfachen. Doch außer der CDU war fast niemand für die Idee: „Für diesen Kreis lohne es sich, zu kämpfen“, sagte Dr. Röhm von der SPD, der damals Mitglied des Landtags war. Zu lesen stand sein Statement in der Ausgabe des Teckboten vom 13. Mai. Auch der frühere Landrat Schaude sprach sich für den Erhalt aus. Er verwies auf seine Pflichten, die Interessen der Einwohnerschaft des Landkreises zu wahren. „Wenn der Kreis aufgelöst wird, drohen den Städten und Gemeinden mitsamt ihren Einwohnern viele Gefahren. In der Ausgabe, die vor 50 Jahren erschienen ist, spricht er von Majorisierungen, Herabsinken zur Bedeutungslosigkeit, die passieren könnten. Letztlich kam die Kreisreform in Baden-Württemberg trotzdem, und die Gemeinden von Nürtingen wurden 1973 dem Landkreis Esslingen zugeordnet. leba/ Foto: Carsten Riedl