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Oberboihinger wollen nach oben

Saisonausblick Sowohl Szenekenner als auch die Konkurrenz hieven die „Boihinger“ von Trainer Jochen Uhl in der am kommenden Sonntag beginnenden Saison 21/22 auf den Favoritenschild. Von Helge Waider

Rot gegen gelb: Das Duell zwischen den SF Dettingen und dem TSV Oberboihingen dürfte auch in dieser Saison den Titelkampf in der
Rot gegen gelb: Das Duell zwischen den SF Dettingen und dem TSV Oberboihingen dürfte auch in dieser Saison den Titelkampf in der Kreisliga A prägen. Foto: Markus Brändli

Mit großem (zeitlichen) Anlauf gehen die 17 A-Ligisten der Neckar-Fils-Staffel 2 in die neue Punkterunde. Kurz nachdem die Corona-Verordnung es im Juni zuließ, hatten die Verantwortlichen ihre verbliebenen und sportlich ausgehungerten Kicker zusammengetrommelt, um mit der Vorbereitung auf die neue Saison so früh wie möglich zu beginnen. Frommer Wunsch aller Klubs: „Hoffentlich können wir dieses Mal durchspielen.“

Später galt es bei fast allen Vereinen, Neuzugänge zu integrieren und personelle Abgänge zu kompensieren, wobei deutlich weniger hochfrequent gewechselt wurde als in früheren Sommerpausen. Zeit zum Üben mit dem aktualisierten Kader war somit genug vorhanden - nur die schon traditionellen Gelegenheiten zur Umsetzung und Begutachtung des Erlernten blieben pandemiegeschuldet Mangelware: weder der Sennerpokal der Nürtinger Zeitung (geplant als pan-Nürtinger Turnier mit zwölf Spielorten) noch der Teckboten-Pokal (geplant beim TSV Ötlingen) fanden aus Gründen der Vorsicht statt. Den Trainern blieb somit die Möglichkeit versagt, in mindestens drei Partien binnen weniger Tage gegen Gegner unterschiedlicher Stärke und Klassenzugehörigkeit ausgiebig Akteure, Positionen und Taktiken zu testen. Stattdessen wurden individuelle Vorbereitungspartien vereinbart oder kleinere Blitzturniere gespielt.

Apropos Trainer: gleich vier Klubs bedienten sich mit dem Vorbereitungsbeginn auch neuer Übungsleiter. Neben dem TSV Harthausen (Roko Agatic) wechselten auch der TSV Raidwangen (Stefan Wisniewski/Giuseppe Nanfaro), der TSuGV Großbettlingen (Volker Joos) und Türkspor Nürtingen (Serkan Coskun) den Coach.

In Sachen Meisterschaft gibt es einen klaren Trend. In der üblichen vorsaisonalen Umfrage unter den Klubs, bei der Mehrfachnennungen möglich waren, liegt der fast schon tradtionell als Favorit geltende TSV Oberboihingen (zwölf Nennungen) vor den Sportfreunden aus Dettingen (zehn Nennungen) und dem SV Nabern, der ein Mal genannt wurde - womit die Ergebnisse und Eindrücke der Vorjahre im Grunde genommen bestätigt werden. Als Geheimtipp gelten auch in diesem Jahr der TSV Linsenhofen und der TSV Harthausen.

In Sachen individueller Zielsetzung liegt eine Platzierung „im gesicherten Mittfeld“ mit sechs Nennungen ganz vorne, gefolgt von vier Klubs, die „vorne mitspielen“ wollen und ebenso vielen Vereinen, die den Klassenverbleib als Ziel ausgegeben haben. Die ziemlich weit gefasste Maxime „einstelliger Tabellenplatz“ präferieren die restlichen drei Klubs.

Die Mannschaften, die heuer den Klassenverbleib als Ziel ausgegeben haben, sind größtenteils jene, die schon in der letztjährigen, annullierten Saison ihre Schwierigkeiten hatten. Auch die kommende Spielzeit dürfte für die TG Kirchheim, den TSV Weilheim II, den TSV Altdorf und Türkspor Nürtingen eine echte Herausforderung werden - zumal zur Reduzierung der Staffel eine verschärfte Abstiegsregel mit bis zu vier Direktabsteigern gilt. Doch auch das ändert nichts am Wunsch aller Verantwortlichen in der Fußball-Kreisliga A: „Wir wollen endlich wieder sportliche Entscheidungen über Auf- und Abstieg haben.“