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Ochsenwanger Steige wird gesperrt

Verkehr Die Straße auf die Alb bleibt voraussichtlich ab Montag, 25. Oktober, für einen Monat gesperrt. Geschädigte Bäume an der Fahrbahn sind zu einer Gefahr geworden und werden gefällt. Von Thomas Zapp

Der Bus von Bissingen nach Ochsenwang muss wohl für einen Monat umgeleitet werden.Foto: Carsten Riedl
Der Bus von Bissingen nach Ochsenwang muss wohl für einen Monat umgeleitet werden.Foto: Carsten Riedl

Applaus wird es im Bissinger Ortsteil Ochsenwang für die Forstarbeiten an der Ochsenwanger Steige wohl nicht geben. Das weiß auch Bürgermeister Marcel Musolf. Schließlich wird dafür eine komplette Sperrung notwendig sein. Klar ist aber auch, dass die Bäume weg müssen, das machte Revierleiterin Julia Usenbenz bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans 2022 im Bissinger Gemeinderat unmissverständlich klar. Als Folge der letzten trockenen Jahre in Kombination mit dem Eschensterben, Pilzbefall und Stürmen herrscht an vielen Stellen des Waldes Handlungsbedarf, vor allem dort, wo Menschen gefährdet werden können. Zwar könne man nach dem zu Ende gegangen feuchten Sommer nicht mehr von Dürre sprechen, aber die vorangegangenen Jahre wirken immer noch nach. „Bäume, die unter hoher Trockenheit gelitten haben, heilt das Jahr nicht“, gibt die Forstbeamtin zu bedenken.

Teilsperrung ist nicht möglich

Rund 13 Prozent des Baumbestands sind laut Forstbetriebsplan in den vergangenen neun Jahren durch diese Einflüsse dem Wald verloren gegangen. Zu den Gebieten, an denen eine konkrete Gefahr für den Verkehr besteht, zählt der Bewuchs an der Ochsenwanger Steige, der sich an einigen Stellen bedrohlich nach unten neigt. „Hier herrscht auch Eschensterben“, erklärt Julia Usenbenz. Wichtig sei es in diesem schwierigen Gelände, vor dem Winter und einsetzenden Schneefall mit den Arbeiten zu beginnen. „Wir sind froh, dass wir soweit sind, fällen zu können“, sagt Julia Usenbenz.

Außerdem plant das Straßenbauamt für Oktober und November ohnehin an der Steige Reparaturen am Straßenbelag und Leitplanken. „Wir hängen uns an diese Maßnahme an, damit die Steige nicht zweimal gesperrt werden muss“, sagt sie. Ein weiterer Vorteil: Die Kosten für die Sperrung können geteilt werden. Die schlechte Nachricht lautet allerdings, dass eine Teilsperrung nicht möglich sein wird. „Wir haben bereits angefragt, ob wenigs- tens der Bus fahren kann, aber danach sieht es nicht aus. Es wird wohl eine Umleitung geben“, erklärt Marcel Musolf. Auch der Vorschlag des Ochsenwanger Gemeinderatsmitglieds Andreas Allmendinger (FWV), die Steige wenigstens morgens und abends für den Berufsverkehr zu öffnen, hält der Schultes für wenig praktikabel. Ebenfalls gilt noch zu klären, ob die Jäger während der Fällarbeiten zu ihren Hochsitzen kommen.

Beantragt hat das Straßenbauamt die Steigensperrung ab Montag, 25. Oktober, für vier Wochen, also sollte nach bisherigen Planungen der Verkehr ab Montag, 22. November, wieder rollen. So ist zumindest die Planung. Ob es eine Änderung wegen der voraussichtlich noch bis Ende November dauernden Sperrung der Gutenberger Steige geben wird, konnte die Gemeinde nicht sagen.

Finanziell schlagen die Baumfällarbeiten mit rund 10 000 Euro zu Buche. Dabei sind auch Details berücksichtigt worden, wie Nistplätze für Fledermäuse. Die Baumlöcher müssen nicht nur vor dem Fällen mit einem ausgeklügelten System verschlossen werden. Die Revierleiterin hat auch Fledermauskästchen besorgt, damit die Flugsäuger nicht obdachlos werden. Auch deshalb stehen den geplanten Einnahmen von 48 600 Euro in diesem Jahr Ausgaben von 51 500 Euro gegenüber.