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Päpstlicher als der Papst

Zur Berichterstattung über das Verbot von Faceshields und Ähnlichem

Thüringen will ab Juni auf Masken verzichten, der Weltärztepräsident nennt die Verwendung von Schals, Tüchern lächerlich. Die Landesregierung aber schnürt den Bürgern noch mehr die Luft ab. Unverständlich, dass Baden-Württemberg die Mund-Nasen-Bedeckung oder Faceshields nicht erlaubt, obwohl diese in Hessen, Berlin, der Pfalz und Sachsen, Österreich, et cetera erlaubt sind. Bürger anderer Bundesländer kommen also in den Genuss, frei zu atmen, wir dürfen das ja nicht! Info dazu in Österreich: „Von ihrer Schutzwirkung her sind die Visiere wirklich nicht schlecht. Im Vergleich zur Mund-Nasen-Maske schneiden sie ähnlich gut ab - sowohl beim passiven als auch beim aktiven Schutz“, so Hans-Peter Hutter, Umweltmediziner an der Medizinischen Universität Wien.

In Kirchheim ist das Ordnungsamt durch die Geschäfte gegangen und hat mitgeteilt, dass man diese nicht tragen darf, und damit auch Kunden nicht hineingelassen werden dürfen. Aber ein T-Shirt, Unterhose, Socke drübergezogen, das ist erlaubt? Verrotzte Schals und Tücher sind in Ordnung? Die Masken werden fast nie richtig getragen, das wird nicht geahndet. Zum Glück darf man das noch in den Nachbarorten. Man niest/hustet doch nicht jede Minute! Baden-Württemberg ist päpstlicher als der Papst. Mund-Nase-Bedeckungen/Faceshields werden schließlich im Alltag benutzt und nicht beim Operieren am offenen Herzen oder Verbinden von Wunden. Man sieht eine Mimik, hört besser, muss nicht näher ran. Kann atmen!

Haben die Entscheider die Bevölkerung mal gefragt, wie es ist, mit der Maske zu arbeiten, einkaufen zu gehen, und die Angestellten, die diese acht Stunden am Tag tragen müssen? Ich glaube kaum. Lasst uns die Masken tragen, mit denen man arbeiten und Luft bekommen kann. Übrigens: Frau Merkel habe ich bis heute mit keiner Maske gesehen.

Stefanie Kazokoglu, Kirchheim