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Passgenaue Therapie und Begleitung

Hilfe Der Reha-Verein feiert sein 40-jähriges Bestehen. Mit Sitz in Denkendorf betreibt der Verein auch Einrichtungen in Kirchheim.

Denkendorf/Kirchheim. Vor 40 Jahren wurde der Reha-Verein zum Aufbau sozialer Psychiatrie im Kreis Esslingen gegründet. Seither wurde das Spektrum außerklinischer Versorgung für psychisch erkrankte Menschen stetig erweitert. Sie umfasst die Begleitung, Beratung, Rehabilitation und Integration psychisch erkrankter Menschen sowohl als stationäre Rehabilitation wie auch durch ambulante Dienste.

Angefangen hat alles mit der Psychiatrie-Enquete aus dem Jahr 1975. Das Ziel: weg von psychiatrischen Großkliniken, hin zu kleinen dezentralen Einheiten und mehr ambulanter Versorgung psychisch erkrankter Menschen. Als eine der ersten Einrichtungen im Kreis wurde 1980 die Reha-Einrichtung in Denkendorf gegründet. „Die Sozialpsychiatrie versteht sich als komplementäre Einrichtung zu den Kliniken, die oft weit entfernt von den Wohnorten der Patienten lagen“, erklärt Albrecht Schumacher, Geschäftsführer des Reha-Vereins. In den vier Jahrzehnten seines Bestehens wurde schrittweise eine ganze Palette an außerklinischen Versorgungsangeboten aufgebaut.

Hilfe zur Selbstständigkeit

Unter dem Dach des Reha-Vereins gibt es heute die stationäre Reha-Einrichtung in Denkendorf, die Tagesstätte und das ambulant betreute Wohnen in Kirchheim, das Gemeindepsychiatrische Zentrum Filder mit Tagesstätte, Sozialpsychiatrischem Dienst und ambulant betreutem Wohnen, und mit der Filderwerkstatt eine Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung sowie das Wohnheim Krone in Wernau für Menschen mit Doppeldiagnosen. Im kommenden Jahr wird die Einrichtung nach Plochingen umziehen. Insgesamt werden derzeit etwa 450 Menschen in diesen Einrichtungen betreut. In Leinfelden-Echterdingen ist eine Wohngruppe für Menschen mit Autismus geplant.

In den Einrichtungen finden Erwachsene mit verschiedenen psychischen Erkrankungen passgenaue Therapie und Unterstützung - Menschen mit Psychosen und Persönlichkeitsstörungen ebenso wie Erkrankte aus dem schizophrenen Formenkreis. Zu lernen, den Alltag zu bewältigen und so in ein möglichst selbstständiges Leben zurückzufinden - das ist die Basis der inhaltlichen Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen. Ein wichtiges Instrument zur Bewältigung psychischer Erkrankungen ist ein geregelter Tagesablauf. „Die äußere Struktur hilft, eine innere Struktur aufzubauen“, erklärt Schumacher. Die Arbeit in den Reha-Einrichtungen ist erfolgreich. „Ein erheblicher Anteil verlässt die Betreuung mit viel größerer Autonomie oder kommt ganz ohne Unterstützung aus.“pm