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Pfusch am Baum

Baumpflegemaßnahmen sind durch den technischen Fortschritt wesentlich erleichtert worden. Hubsteiger, leichte, handliche Motorsägen und Kletterausrüstung erleichtern das Zurückschneiden. Leider hapert es an grundlegenden Kenntnissen der verantwortlichen Baumpfleger. Seien es Leute aus der Verwaltung oder der Unternehmen.

Die malträtierten Bäume im Kirchheimer Stadtgebiet sind die Leidtragenden dieser stümperhaften Behandlung. Bei der verbreiteten Stummelschnittmethode kann ein Baum aufgrund seiner Physiologie die Wunde nicht verschließen. Pilze dringen ein und beginnen ihr Zerstörungswerk. Abgesehen davon ist ein so verkrüppelter Baum kein ästhetischer Anblick. Soll ein Ast entfernt werden, so muss man ihn so absägen, dass kein Stummel zurückbleibt. Der Sägeschnitt hat sich der Form des verbliebenen Stamms oder Asts anzupassen. Kein Höcker und kein Haken. Die Schnittwunde ist ab drei bis vier Zentimeter Durchmesser mit einem dickflüssigen Wundverschlussmittel zu verstreichen. So wird das Eindringen von Pilzen verhindert.

Das Kambium um die geschützte Wunde kann nun mithilfe der im Blattwerk gebildeten Assimilate neue Rinde bilden und den Ring um diese Stelle immer enger ziehen, bis sie ganz unter der neuen Rinde verschwindet.

Bernhard Fecht, Kirchheim