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Politik schürt Ängste

Zu den Leserbriefen „Manchmal hilft Nachdenken“ vom 27. Juli und „Es gibt auch eine Gurtpflicht“ vom 30. Juli

Covid-19 ist eine Erkrankung, deren Gefahrenpotenzial unter anderem extrem abhängig von Risikofaktoren wie Alter und Vorerkrankungen ist. Es ist bekannt, dass ein intaktes Immunsystem das A und O im Kampf gegen jegliche Viren ist, was auch auf das Sars-Cov-2-Virus zutrifft. Ein hoher BMI (Body-Mass-Index) ist dabei natürlich alles andere als zuträglich . . .

Ein Vergleich in Bezug auf die Einschränkungen der persönlichen Freiheiten zwischen der Gurt- und der Impfpflicht ist schlicht und ergreifend naiv. Die in diesem Zusammenhang angesprochene gewollte Spaltung der Gesellschaft nimmt mittlerweile immer groteskere Züge an. Ich respektiere jedermanns Impf-Entscheidung, lasse mir allerdings von niemandem fehlende Solidarität oder gar Verantwortungslosigkeit vorwerfen, wenn ich für mich anders entschieden habe.

Angesichts der Häufung vieler mehr als kritisch zu betrachtender Argumente in Verbindung mit einer Impfung auf der einen und meines intakten Immunsystems auf der anderen Seite ist es für mich geradezu hilflos, mit welchen Argumenten und Methoden man die „Impfunwilligen“ unter Druck setzt. Durch eine sehr einseitige Negativ-Berichterstattung, mit der unsere Medien seit Monaten tagtäglich die von großen Teilen der Politik und der Wissenschaft verbreiteten Ängste schüren („Angst essen Seele auf“) wird der Gesellschaft in fahrlässiger Art und Weise suggeriert, dass nach dem Motto „impfen, impfen . . .“ nur mit einem Piks alles wieder eingerenkt werden kann.

Ein Umdenken in Richtung längst überfälliger Präventions-Verhaltensweise sieht anders aus! Deshalb habe ich große Zweifel, ob Herr Schmidt und weite Teile unserer Gesellschaft, bei allem Respekt, den sogenannten detaillierten und fundierten medizinischen Ausführungen tatsächlich folgen können.

Roland Weil, Holzmaden