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Politiker sind die Sündenböcke

Zum Artikel „Den Wolf nicht zum Sündenbock machen“ vom 7.  Januar

Nein, der Wolf ist nicht der Sündenbock, sondern ein Großraubtier, das kein Gras frisst, aber grasfressende Tiere. Genau diese Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde werden aber dringend in den Weidebetrieben zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft benötigt. Der Wolf trägt überhaupt nicht zu einer Verbesserung der Artenvielfalt bei, er beeinflusst diese negativ. Die Sündenböcke sitzen in den Umweltministerien von Bund und Ländern. Sie verstecken sich dort hinter EU-Richtlinien. Anstatt ihren Ministerkollegen aus den wolfsgeplagten Ländern beizustehen, die an einer Absenkung des ungerechtfertigten hohen Schutzstatus des Wolfes in der EU arbeiten. Die deutschen Wölfe gehören zur osteuropäischen Gesamtpopulation. Derzeit leben in Deutschland etwa 1 400 Wölfe. Bis zum Jahr 2022 wird bei der 30-prozentigen jährlichen Reproduktionsrate mit über 4 000 Wölfen in Deutschland gerechnet. Mit Zäunen und Herdenschutzhunden sollen diese von den Nutztieren abgehalten werden. Was in der Praxis aber nicht funktioniert, weil es den wolfssicheren Zaun nicht gibt und Wölfe schneller lernen, diese Hindernisse zu überwinden wie diese nachgerüstet werden können. Seit dem Jahr 2000 sind in Deutschland mehr als 3 500 Nutztiere gerissen worden. Weitere Sündenböcke sitzen beim Nabu. Dieser hat mit dem Wolf ein Geschäftsmodell entwickelt, das auf dem Rücken der Weidetierhalter ausgetragen wird. Spendengelder zur Wiederansiedlung des Wolfs füllen die Kassen. Von 300 000 Euro, mit denen das Herdenschutzprogramm in Baden-Württemberg vom Umweltministerium ausgestattet wurde, landen auch 50 Prozent beim Nabu. Die ganze Last durch den Wolf, auch das Haftungsrisiko, wird den Weidetierhaltern aufgebürdet. Diese geben auf. Weidetiere werden zur Massentierhaltung in die Ställe verbannt.

Eine Katastrophe für den Natur- und Tierschutz. Wir Weidetierhalter sind die bedrohte Art, nicht der Wolf. Der Wolf muss ins Jagdrecht und bejagt werden. Wir können nur mit einem scheuen Wolf leben, der gelernt hat, menschliche Siedlungen, Waldkindergärten und Nutztiere zu meiden.

Karl Ederle, Bissingen