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Pragmatische Lösung finden

Zum Artikel „Es darf nicht um Quoten gehen“ vom 15. Januar

Als betroffene Unternehmen begrüßen wir die Stellungnahme von Andreas Kenner (MdL) und möchten unsererseits die Betroffenheit zum Ausdruck bringen. Wir Unternehmen haben im Zuge der Flüchtlingswelle nach 2015 Flüchtlingen Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplätze angeboten. Dabei sind wir vor allem dem Ruf der Politik gefolgt, als Betriebe unseren Beitrag zur Integration zu leisten. Als verantwortungsbewusste und anpackende Unternehmen haben wir das gerne getan. Dies geschah vielfältig auch im Einklang mit einem Mangel an Arbeitskräften, sodass die Beschäftigung und Integration der Geflüchteten nachhaltig ist und für die Zukunft auch Sinn macht. In unseren Betrieben wurden Geflüchtete zu Kollegen. Das war selten einfach und mit viel Bürokratie, zusätzlicher Anstrengung und auch Kosten zum Beispiel für Anwälte, Deutschkurse et cetera verbunden. Wir können jedoch mit Fug und Recht behaupten, dass sich dieses Engagement gelohnt hat: sowohl für die Geflüchteten, unsere Betriebe und die Belegschaft, aber auch für die Gesellschaft - und zwar in finanzieller und sicherheitspolitischer Sicht als auch im Rahmen der Integration in unsere Gesellschaft. Ganz nach dem Motto „Wer Arbeit hat, macht keinen Unsinn“. Nun stehen viele dieser Menschen vor der Abschiebung, und wir fragen uns, warum? Die Argumente sind seit Monaten ausgetauscht und mehrfach an die Landes- und Bundespolitik gerichtet. Insbesondere von der Unternehmerinitiative „Bleiberecht durch Arbeit“.

Dass die Politik keine Antwort auf diese Situation gefunden hat, kritisieren wir aufs Schärfste. Vielmehr haben wir den Eindruck, dass mit den neuen Regelungen für eine Beschäftigungsduldung ein Instrumentarium geschaffen wurde, abgelehnte Flüchtlinge einfacher abschieben zu können.

Wir fordern insbesondere die Landesregierung auf, eine pragmatische Lösung zu finden, und unterstützen dabei das Ansinnen unserer Abgeordneten Andreas Schwarz und Andreas Kenner.

Roland Kehl, Kehl GmbH; Christine Marin, Kopf Holding GmbH; Bettina und Stefan Schmauder, Schmauder und Rau GmbH; Andrea Dreizler und Jürgen Knodel, Stiftung Tragwerk; Elke und Martin Ulmer, Autohaus Ulmer GmbH Manfred Sigel