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Professionell begrünte Solardächer sind effizienter

Gebäudegrün und Photovoltaik kombinieren

BGL-Präsident Lutze von Wurmb plädiert für eine stärkere Förderung von Gebäudegrün. Foto: BGL/Paul Philipp Braun)

BGL. Dachgrün oder Solarpanelen? Beides! Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) begrüßt das neue „Solarbeschleunigungspaket“. Denn es bringt erste konkrete Maßnahmen dazu auf den Weg. Doch nicht nur innovative Technologien sind wichtig zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels: Auch die Begrünung muss dabei berücksichtigt werden. Erst durch die Kombination mit professioneller Pflanz- und Pflanzenexpertise wird das Potenzial von Dächern und Fassaden für den Klima- und Artenschutz bestmöglich nutzbar.

„Ausgereifte, grüne und blaue Infrastruktur in der Stadt und im ländlichen Raum unterstützt den Klima- und Artenschutz nachhaltig“, erklärt BGL-Präsident Lutze von Wurmb. „Dabei stehen jedoch gestaltetes Grün und technische Maßnahmen zur CO2-Einsparung und zur Energieerzeugung keinesfalls im Widerspruch zueinander. Im Gegenteil: Gemeinsam erzielen sie die größtmögliche, beste Wirkung.“

8 ARGUMENTE FÜR BEGRÜNTE SOLARDÄCHER
Gründächer und begrünte Fassaden erfüllen dabei viele Funktionen für Klimaschutz und Wassermanagement. So können sie zum Beispiel
1. die Wärmedämmung im System ergänzen,
2. die Lebenserwartung einer Dachabdichtung erhöhen,
3. das Kleinklima verbessern,
4. eine wichtige Rolle als Nutzungsfläche spielen – zum Beispiel als Dach-(Kräuter)Garten und zusätzlicher, wertvoller Lebensraum, auch für die Hausbewohnerinnen und -bewohner,
5. eine wichtige Rolle bei der Regenwasserretention spielen (der Bindung und Nutzung des natürlichen Niederschlags vor Ort),
6. gleichzeitig Abwasser- und Bewässerungskosten einsparen,
7. durch die Verdunstung der Pflanzen zusätzlich die Umgebung kühlen,
8. den Ertrag von Solaranlagen verbessern.

Dachgrün und Solartechnik sind also ein starkes Team – auch, weil die Verdunstung der Vegetation die Umgebungstemperatur der Solaranlagen senkt. Vor allem an heißen Sommertagen kann das ein Vorteil sein, da sich die Module dann nicht so stark aufheizen. Dadurch steigt ihr Ertrag, denn der Wirkungsgrad der meisten Solarmodule sinkt bei erhöhter Betriebstemperatur. Um die richtigen Pflanzkonzepte und Pflanzen mit der Solartechnik am Gebäude zu kombinieren, braucht es die professionelle Expertise der Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner.

„Dach- und Fassadengrün muss entschieden gefördert werden“, fordert BGL-Präsident Lutze von Wurmb. „Daher lautet mein Appell an die Bundespolitik: Bitte setzen Sie sich in den anstehenden Gesetzgebungsverfahren dafür ein, dass wir mit einer starken Kombination aus lebendigem Grün und Technik gemeinsam die Energieerzeugung und den Klimaschutz voranbringen!“