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Radstellplätze statt Wohnraum

Zum Artikel „Grün-Schwarz lockert Regeln“ vom 9. Mai

Die grün-schwarze Landesregierung diskutiert endlos über Fahrradstellplätze und Leerrohre für Elektroautos, aber das eigentliche Problem wird nicht angepackt. Wenn 2017 rund 50 Millionen Euro und 2018 sogar mehr als 100 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau hätten fließen sollen und nun übrig sind, dann stimmt doch etwas nicht. Bezahlbarer Wohnraum fehlt überall.

Nun soll ein Kompetenzzentrum auf Landesebene helfen, innovative Lösungen beim Bau von Wohnungen zu entwickeln. Wir haben in Baden-Württemberg die höchste Architektendichte in Europa. Liebe Politiker, warum nehmt ihr das übrige Geld nicht selbst in die Hand und baut bezahlbaren Wohnraum? Und bitte, schaut, dass ihr das Bauen nicht immer noch komplizierter und teurer macht, misstet endlich die Landesbauordnung richtig aus.

Auch die Kommunalpolitiker müssen endlich erkennen, dass die Städte selber noch mehr Geld in die Hand nehmen müssen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Und wir brauchen in Ballungsgebieten neues Bauland! Die Idee der Nachverdichtung ist gut, aber viele Flächen sind in Privatbesitz. Wenn dann grüne Stadträte gegen die Ausweisung von innovativen, nachhaltigen und verdichteten Neubaugebieten sind, muss man sich nicht wundern, wenn das Wohnen in Städten unbezahlbar bleibt. Wenn die Politiker so weitermachen, wird das Thema die Gesellschaft noch mehr spalten.

Peter Bodo Schöllkopf, Kirchheim