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Real und virtuell auf die Strecke

Breitensport Beim Lichtenwaldlauf können die Teilnehmer auf die Originalstrecke – nur nicht gleichzeitig.

Lichtenwald. Armin Storz macht der Blick aus dem Fenster im Moment besonders viel Spaß. „Das Wetter wird in den kommenden Tagen super“, sagt er fröhlich. Das freut ihn nicht nur, weil er ein leidenschaftlicher Läufer ist, sondern auch, weil er als Vorsitzender mit seinem TSV Lichtenwald eine Veranstaltung im wahrsten Sinne am Laufen hat. Der traditionelle Lichtenwaldlauf kann in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal nicht in seiner gewohnten Form stattfinden. Die Läuferinnen und Läufer dürfen trotzdem ihre Schuhe schnüren und auf die Strecke gehen - ganz real, aber nicht gleichzeitig. Gemessen wird virtuell.

Die Vorbereitungen für den Lichtenwaldlauf 2021 waren schon weit fortgeschritten, 250 Läuferinnen und Läufer hatten sich bereits angemeldet - dann war klar, dass es wieder eine Absage geben würde. Was also tun? „Natürlich wollten wir nicht schon wieder einen Einnahmeausfall haben oder sogar draufzahlen. Aber es geht auch darum, dass wir im Gedächtnis der Läufer bleiben“, erzählt Storz, wie er und seine Mitstreiter - allen voran Leichtathletik-Abteilungsleiter Karlheinz Dravec - auf die Idee der virtuellen Variante kamen.

Der Aufwand war und ist enorm - aber er lohnt sich. Seit dem 17. April und noch bis zum 2. Mai können die Läufer auf die Strecke gehen. 450 haben sich bereits angemeldet oder sind schon gelaufen. Etwa 1200 waren zuletzt beim „normalen“ Lichtenwaldlauf dabei, der allerdings auch Jugend- und Schülerläufe beinhaltetet. Der Vereinschef jedenfalls ist jetzt schon zufrieden.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Es stehen wie gewohnt die Distanzen zehn Kilometer (auch als Nordic-Walking-Variante), Halbmarathon und Marathon zur Wahl - und das auf der Original- oder auf der heimischen Lieblingsstrecke. Die Technik macht es möglich. Jeder Teilnehmer bekommt nach seiner Anmeldungen entsprechende Unterlagen mit einem Chip zugesandt. Und muss bestätigen, dass er sich an die Coronaverordnung hält und auch an die Straßenverkehrsordnung, denn es wird nichts abgesperrt.

Das mit den Hygieneregeln ist Storz besonders wichtig. Den wenigen Kritikern der Veranstaltung, die es gab, hält er diese entgegen: Abstand halten, maximal zu zweit laufen, sich nach dem Ziel nicht in Gruppen aufhalten und daheim duschen sind die wichtigsten. Über die Startmatte an der Lichtenwalder Sporthalle müssen alle, die auf der Originalstrecke laufen - aber eben nicht dicht gedrängt nach dem Schuss der Startpistole, sondern über mehrere Tage verteilt. Sigor Paesler

1 Alle Informmationen unter www.liwalauf.tsv-lichtenwald.de