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Ritter müssen über sich hinauswachsen

Basketball Mit den Rostock Seawolves gastiert am heutigen Samsag der Aufstiegsfavorit Nummer eins in der Kirchheimer Sporthalle Stadmitte.

Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt hat an den Gegner aus Rostock gute Erinnerungen. Im Dezember 2019 bezwangen die Ritter den
Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt hat an den Gegner aus Rostock gute Erinnerungen. Im Dezember 2019 bezwangen die Ritter den Favoriten mit 84:75.Foto: Tanja Spindler

Startschuss ins letzte Saisondrittel: Am 22. Spieltag der 2. Basketball Bundesliga empfangen die Kirchheim Knights am heutigen Samstag ab 19 Uhr in der heimischen Sporthalle Stadtmitte den Zweitplatzierten aus Rostock. Gegen den Aufstiegskandidaten mussten sich die Teckstädter im Hinrundenspiel vor wenigen Wochen mit 102:85 geschlagen geben.

Nicht nur diese Pleite wirkt nach, liegt hinter Kirchheims Korbjägern doch ein extrem bitteres Wochenende. Mit den letzten Aktionen gaben die Ritter einen sicher geglaubten Sieg in Leverkusen aus der Hand und vermasselten sich so im Kampf um die Play-offs eine glänzende Ausgangsposition. Nun muss die Truppe von Head Coach Igor Perovic anderweitig einen „Big Win“ einfahren - ausgerechnet den Zweitplatzierten aus Rostock?

Die Favoritenrolle ist zumindest klar verteilt. Die Seawolves sind eine der stärksten Mannschaften der Liga, gewannen 15 der letzten 17 Spiele und gelten als Aufstiegskandidat Nummer eins. Kein Wunder, tritt die Mannschaft von Coach Christian Held in den vergangenen Monaten doch betont diszipliniert und selbstsicher auf. Der Kader der Rostocker ist ausgestattet mit allem, was es für einen Aufstieg braucht: Erfahrung und junge hungrige Talente mit enormem Potenzial, Schnelligkeit und Physis, Wurfgefahr gepaart mit athletischen Spielern - Schwachstellen im Team der Ostseestädter. Dies zeigt auch die Punkteverteilung. Mit Tyler Nelson (14,9 Punkte pro Partie), Jordan Roland (13,2), Till Gloger (10,2), Sid-Marlon Theis (11,7) oder Nijal Pearson (14,2) verteilt sich die Verantwortung auf viele Schultern.

Der Rhythmus fehlt

Die Knights hatten zuletzt zusehends Schwierigkeiten, ihre Defensivaufgaben geregelt zu bekommen. Zu häufig erzielten die Gegner mehr als 100 Punkte. Während es in der eigenen Offensive über weite Strecken gut aussieht, lässt die Defensive ihre Stärken, die das Team im November und Dezember des vergangenen Jahres noch gezeigt hatte, immer häufiger vermissen. Mehr noch: Es fehlt an Abstimmung und Rhythmus.

Verletzungen spielen seit Wochen eine große Rolle. Perovic konnte in den vergangenen eineinhalb Monaten nie auf seinen kompletten Kader zurückgreifen und musste improvisieren. Selbst ein Training mit zehn Mann war in den seltensten Fällen möglich.

Hoffnung für die Partie am Samstag macht ein Blick zurück. In den vergangenen beiden Jahren galten die Rostocker ebenfalls als klarer Aufstiegskandidat, mussten sich jedoch in der Sporthalle Stadtmitte nach jeweils sehr spannenden Spielen geschlagen geben. „Rostock ist glasklarer Favorit“, sagt Geschäftsführer Chris Schmidt, „wenn alles passt, können wir mithalten, aber derzeit fallen uns wichtige Säulen immer wieder weg. Zu Hause gelten nochmals andere Regeln. Wir haben hier auch in dieser Saison gezeigt, dass wir über uns hinauswachsen können. Das werden wir auch am Samstag versuchen.“

Für Neuzugang Yasin Kolo ist es zudem das Debüt im Trikot der Teckstädter. Nach den Änderungen und Anpassungen der Landesregierung zu den Coronaregelungen, sind in der SHSM wieder bis zu 900 Zuschauer zugelassen. Es gelten weiterhin die 2G-plus-Regelungen.cs