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Rocky Myers, USA

Rocky Myers sitzt seit 1994 in Alabama im Todestrakt. Eine fast ausschließlich weiße Jury hatte ihn wegen eines Mordes an seiner weißen Nachbarin zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter setzte sich jedoch darüber hinweg und verhängte die Todesstrafe. Rocky Myers wuchs in Armut auf. Als er elf Jahre alt war, wurde bei ihm eine geistige Behinderung diagnostiziert. Es liegen keine Beweise gegen Rocky Myers vor. Einziges Indiz ist ein Videorekorder, der dem Opfer gestohlen worden war - doch Rocky Myers gibt an, dass er diesen auf der Straße gefunden habe. Zentrale Zeugenaussagen gegen ihn weisen Ungereimtheiten auf, und es gibt Berichte, dass sie unter Druck von Polizeibeamten gemacht wurden. Rocky Myers stand bereits 2004 und 2012 vor der Hinrichtung. Ein neuer Hinrichtungsbefehl wird erwartet.

Gao Zhisheng, China

2017 wurde der Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng von seiner Familie als vermisst gemeldet, nachdem seine Frau ihn zwei Tage lang nicht erreichen konnte. Erst nach über drei Wochen erfuhr seine Familie, dass Gao Zhisheng nach Beijing gebracht worden war. Die Behörden weigerten sich jedoch, seinen Aufenthaltsort bekannt zu geben. Seine Familie weiß nach wie vor nichts über die Gründe für seine Inhaftierung. In einem Interview mit einer Hongkonger Zeitschrift hatte Gao Zhisheng im Juni 2017 die Kommunis­tische Partei kritisiert. Zur gleichen Zeit wurden die Memoiren des Menschenrechtsanwalts in Taiwan veröffentlicht. Darin berichtet er über die Jahre, in denen er von den chinesischen Behörden inhaftiert und gefoltert wurde. Gao Zhisheng ist am 20. April 57 Jahre geworden. Es war sein vierter Geburtstag in Haft.

Jani Silva, Kolumbien

Jani Silva ist eine Kleinbäuerin, die ihr Leben dem Schutz des kolumbianischen Amazonasgebiets gewidmet hat. Sie war 2008 Mitbegründerin der Organisation ADISPA. Ziel der Organisation ist es, die Umwelt und die Rechte der Kleinbauern zu schützen, die in dem kleinbäuerlichen Reservat „La Perla Amazónica“ in Putumayo leben. Aufgrund ihrer Arbeit gab es in den vergangenen 14 Monaten bereits sieben bedrohliche Vorfälle im direkten Umfeld von Jani Silva, darunter auch Morddrohungen gegen sie. Die bewaffnete Gruppe „Comandos de la Frontera“ hat in den vergangenen Monaten gedroht, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um das Bestehen von „La Perla Amazónica“ als Reservat zu beenden.