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Sachliche Kritik dämonisiert

Zum Artikel „Wie Rechte gegen den Islam hetzen“ vom 4. November

Ich selbst war als Agnostiker jahre­lang im christlich-islamischen Gesprächskreis in der Ditib-­Moschee Kirchheim und erlebte als liberalbürgerlicher Menschenrechtler live, wie jegliche berechtigte Kritik am politischem Islam auch durch die christliche Kirche unterdrückt wurde und der Werte­konsens und das Grundgesetz nicht verteidigt wurden. Das unterschiedliche Marien- oder Engelsbild zu thematisieren, ergibt keine Integra­tion. Lokal in Kirchheim zählt dazu meines Erachtens unter anderem die Abhängigkeit der ­Ditib von ­Erdogan, welcher auch den Völker­mord an den ­Armeniern leugnet; oder die Verteidigung der Mehrehe beziehungsweise die arrangierte Ehe als Normalfall bei der Ahmadiyya-­Gemeinde. Auch die Verteidigung der Kooperation der Katholischen Erwachsenenbildung Esslingen mit den ultranationalistischen Grauen Wölfen in der ­Plochinger Moschee zählt dazu.

Auf all solche sachliche und berechtigte Kritik geht der Referent Alexander Häusler niemals inhaltlich ein, sondern diffamiert die Überbringer der schlechten Nachricht. Mit Emotionalisierung, Hetze, angeblicher Verallgemeinerung und Pseudowissenschaftlichkeit statt sachlicher inhaltlicher Auseinandersetzung streut er Nebelbomben, macht Stimmung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und propagiert mit haltlosen diffamierenden bösartigen Unterstellungen einen Antipluralismus der Meinungen, indem er jegliche sachliche Kritik am politischen Islam dämonisiert, delegitimiert und indem er doppelte Standards anlegt. Dadurch ist er gerade bei der hiesigen SED-Nachfolgepartei bestens aufgehoben.

Zu Recht wird die fehlende Diskussionskultur der Grünlinken beklagt. Übrigens, gerade diese Woche erklärte Hamed Abel-Samad seinen Rücktritt aus der Islamkonferenz, gerade wegen solch ähnlichen Kritikpunkten am politischen Islam.

Werner Sigel, Kirchheim