Unzugeordnete Artikel

Schlechteste Möglichkeit

Zur Berichterstattung über die Diesel-Fahrverbote

Nun ist es also doch so weit. Für ganz Stuttgart, einschließlich der Ortsteile, wurde für Diesel-Fahrzeuge bis Euronorm 4 das Fahrverbot ausgesprochen. Stark schadstoffbelastet sind jedoch nur einzelne Straßen beziehungsweise bestimmte Bereiche der Stadt. So dürfte im Filderraum der Frischluftaustausch recht gut sein. Mit spitzen Fingern wird von den Politikern auf Hamburg verwiesen. Dort wurde jedoch das Verbot gezielt nur für bestimmte Straßenzüge erlassen.

Für mich ist mit der Stuttgarter Lösung die Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht eingehalten. Ein globales Verbot ist die schlechteste und primitivste Möglichkeit. Ein reduziertes Verbot auf bestimmte Bereiche in der Stadt könnte ich nachvollziehen! Wurden zum Beispiel andere Lösungen wie City-Maut - gerechter und zukunftsfähiger - ausreichend berücksichtigt? Das Ganze ist sehr, sehr unbefriedigend. Was macht die Politik mit anderen Belastungen wie Rauchen, Lärm? Auch hier warten bis zum richterlichen Verbot?!

Ich bin Dieselfahrer mit einem neun Jahre alten Fahrzeug der Euronorm 4. Ich fahre die letzten Jahre recht wenig Kilometer. Für mich gibt es keinen Grund, mich von dem Fahrzeug zu trennen. Ganz abgesehen von der Nachhaltigkeit einer langfristigen Nutzung. Diese für ein Autoleben überraschende Regelung ist sehr unbefriedigend. Auch wenn auf gesetzliche Hintergründe und Rechtsprechung ständig verwiesen wird. Von den Automobilbauern war nichts anderes zu erwarten. Mittelfristig geplante Politik mit rechtzeitiger Steuerung müsste anders aussehen! Die Zuständigkeiten EU - Bund - Land interessieren den Bürger nur zweitrangig. Gesetze werden politisch gemacht - von „Grün“ enttäuscht!

Martin Edelmann, Dettingen