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Schön anzusehen, aber mit Vorsicht zu genießen

Foto: Elise Czaja
Foto: Elise Czaja

Die Rose ist die sogenannte Königin der Blumen. Jeder kennt sie, jeder liebt sie - abgesehen von denen, die schon mal ihre Dornen zu spüren bekommen haben. Trotz dieser nicht unbedingt angenehmen Art, sich die Feinde vom Leib zu halten, ist sie ein beliebtes Schmuckstück im Garten oder auch in den Händen eines geliebten Menschen. Zu ihrer Gattung zählen je nach Botaniker 100 bis 250 Arten, die sich alle mehr oder minder ähneln. Allerdings gibt es auch manch gravierenden Unterschied: So bildet nicht jede Rose beispielsweise Hagebutten oder Stacheln aus. Die Fachliteratur unterscheidet vor allem zwischen Zierrosen und Wildrosen. Die meisten Arten sind nur in der Holarktis, also dem Großteil der nördlichen Hemisphäre ansässig. Tatsächlich kam die Rose ganz schön rum - frühe Aufzeichnungen zeigen, dass viele Kulturen die Rose für ihre Schönheit und Nützlichkeit schätzten. Rosenöl und -wasser werden auch heute noch für Kosmetika und in der Pharmaindustrie verwendet. Man findet die Rose sogar in der Gastronomie wieder. Berühmt waren die Rosengärten Persiens, in denen besonders stark duftende Rosen angebaut wurden, aber es gibt auch Aufzeichnungen über gigantische Anpflanzungen in Babylonien. Selbst der goldene König Midas soll die Rosen verehrt haben. Homer erzählt in der Illias von rosenbekränzten Waffen und auch, wie Aphrodite den Leichnam Hektors mit Rosenöl salbte. In Zentraleuropa sorgte das Römische Reich für eine sorgfältige Pflege in Glashäusern von importierten Rosen aus Ägypten. Die Rose galt seit dieser Zeit als ein Symbol für Liebe und Freude und war diversen Gottheiten geweiht. Allerdings war dies nur ein Teilaspekt. So galt sie auch als Symbol des Schmerzes, denn ihre rote Farbe soll sie von Aphrodites Blut haben, die sich an den Dornen verletzt hatte. Im alten Rom stand die Rose dann auch gleichbedeutend für den Tod und wurde auf Opferplätzen und an Gedenkstätten niedergelegt. Aus diesem Gedanken entstand sogar ein slawisches Naturfest. Im Christentum steht die Rose unter anderem für das ewige Leben. Die heilige Mutter Gottes wird deshalb oft als Rose ohne Dornen bezeichnet. Die Rose ist so vielfältig, wie sie Blätter hat. Ein kleiner abschließender Tipp: Ein kleiner Schluck Rosenwasser im Milchtee vertreibt Kummer und Sorgen.Elise Czaja