Unzugeordnete Artikel

Schulen und Handel machen sich locker

Lockdown Für Geschäfte und Schulen sind ab Montag wieder Erleichterungen möglich: „Click and Meet“ und Wechselunterricht rücken in greifbare Nähe. Von Thomas Zapp

Zusammenlegen, ordnen, dekorieren: In den Geschäften wie hier bei Bantlin in der Max-Eyth-Straße bereiten sich die Mitarbeiterin
Zusammenlegen, ordnen, dekorieren: In den Geschäften wie hier bei Bantlin in der Max-Eyth-Straße bereiten sich die Mitarbeiterinnen auf den Besuch der Kunden vor.Foto: Carsten Riedl

Die Inzidenzzahlen der positiv Getesteten sinken im Landkreis zwar derzeit nur leicht, befinden sich aber schon seit mehreren Tagen unter der Grenze von 165 beziehungsweise 150 und das bedeutet: Händler, Lehrer, Schüler und Eltern können den Handy-Rechner öffnen oder ganz altmodisch Stift und Zettel zücken. Der Einzelhandel etwa könnte zum „Click and Meet“ zurückkehren, also dem echten „Einkaufen vor Ort“ nach Terminvereinbarung. „Am Samstag oder Montag“, glaubt Karl-Michael Bantlin vom Kirchheimer City-Ring, der mit Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader im Laufe des heutigen Tages ein Treffen hat. Landkreis-Sprecherin Andrea Wangner muss allerdings etwas Wasser in den Wein gießen. „Nach unserer Zählweise wäre frühestens der Montag möglich“, sagt sie. Fünf Werktage muss die magische Marke von 150 unterboten werden, dabei zählt der morgige Feiertag aber nicht mit. Weil das Robert-Koch-Institut die Zahlen erst in der Nacht übermittelt, kann das Landratsamt die „Feststellung“ am Samstag machen. Dann gibt es eine zweitägige Umsetzungsfrist bis die Verfügung in Kraft tritt, dabei zählen auch Sonn- und Feier­tage mit. Also würde man beim Montag landen.

Zum „Click and Meet“ der Vor-Lockdown-Zeit gibt es aber einen wichtigen Unterschied: Um das Geschäft ihrer Wahl auch wirklich betreten zu können, brauchen Kundinnen und Kunden einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. „Die Testzentren haben wir ja in der Stadt und die haben auch noch Kapazitäten“, sagt Karl-Michael Bantlin. Alternativ reichen auch eine Impfbescheinigung oder ein PCR-Test, der belegt, dass man bereits von einer Corona-Erkrankung genesen ist.

Zurück zum Wechselunterricht

Noch etwas früher wäre die Lockerung bei Kitas und Schulen möglich, denn hier reicht eine Inzidenz unter 165. „Das Gesundheitsamt kann Donnerstag feststellen, dass die Inzidenz fünf Tage unter 165 ist“, sagt Andrea Wangner. Mit der vom Kultusministerium eingeräumten Übergangsfrist von bis zu drei Tagen landet man beim Montag. Für die Schulen in Kirchheim und Umgebung wäre der Freitag ohnehin ein beweglicher Feiertag gewesen. Clemens Großmann, der geschäftsführende Schulleiter in Kirchheim und Rektor der Freihof-Realschule, geht fest davon aus, dass die Schulen ab Montag, 17. Mai, wieder mit dem Wechselunterricht beginnen, also die Halbierung der Klassen, die dann wöchentlich abwechselnd in Präsenz unterrichtet werden. Was die Kindertagesstätten im Landkreis betrifft, könnten diese theoretisch ohne Übergangsfrist schon am Freitag ihre Notbetreuung aufheben. „Ich gehe aber davon aus, dass sie das frühestens Montag tun werden“, sagt Kirchheims Pressesprecher Robert Berndt.

Gastronomie muss warten

So unternehmen Einzelhandel, Schulen und Kitas schon jetzt einige Lockerungsübungen, um sich auf Montag vorzubereiten. Die Geschäfte richten zum Beispiel schon alles wieder für eingeschränkten Kundenverkehr in den Verkaufsräumen her.

In Geduld üben müssen sich noch die Gastwirte. Denn die dürfen erst ab einer stabilen Inzidenz unter 100 wieder öffnen. Ihr banger Blick richtet sich jetzt auf das Pfingstwochenende, ob bis dahin die „fünf Tage unter 100“ geschafft worden sind. Zumindest die Außengastronomie könnte dann wieder öffnen, und die Geschäfte dürften Kunden ohne Termine empfangen. Das Sozialminis­terium hatte am 6. Mai einen entsprechenden Plan vorgestellt. „Angekündigt ist, dass noch im Laufe dieser Woche das Öffnungskonzept in eine Verordnung gegossen werden soll“, sagt Robert Berndt. Bis es so weit ist, hilft nur eins: Locker bleiben.