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Schutz für Technik, nicht für Menschen

Zur Berichterstattung über die Mobilfunk-Lizenzen

Seit der Versteigerung der UMTS/3G-Mobilfunk-Lizenzen im Jahr 2000, wechselte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von einem Warner zum Verharmloser des Mobilfunkes. Dieses „Amt“ beschäftigt sich im Bereich Mobilfunk vor allem damit, die einschlägigen Studien, die Schadwirkungen finden, zu entwerten, um aktuell den Ausbau des vielgestaltigen 5G voranzutreiben. Damit schützt es nicht die Gesundheit von Mensch und Umwelt, sondern die Strahlen. Viele, insbesondere ausländische, Studien werden einfach ignoriert. Das BfS argumentiert: keine Schädigungen gefunden. Also keine Gefahr! In der Kurzanleitung zum neuen Handy steht: Die Handy-Nutzung im Flugzeug kann gesetzeswidrig sein - wegen Gefahr für das Betreiben eines Flugzeuges. Bekannte Gefahren bestehen auch für Herzschrittmacher-Träger und die Elektronik auf Intensivstationen. Das Smartphone ist außerdem ein Zeitdieb. Eine reale Kommunikation wird unterbrochen, weil die Maschine Aufmerksamkeit verlangt. Eine junge Mutter kommuniziert mit ihrem Handy statt mit ihrem fragend dreinblickenden Kleinkind in der Karre. Lernen? Mit einer Maschine, fern der Wirklichkeit? Immer wieder hört man, für autonomes Fahren, brauche man kein 5G. Wozu dann? Lässt China grüßen? Superwanze Smartphone. Konsum-Optimierung.

Auch beim Rauchen gab es organisierten Widerstand der Wirtschaft. Grüße vom Marlboro-Mann und Contergan: Spiel mir das Lied der Vernunft. Das BfS, jetzt unter Leitung einer studierten Ernährungswissenschaftlerin, will da nichts außer fake-news-„Kommunikation“.

Brüssel, Genf, Florenz, der Schweizer Kanton Jura, auch Bad Wiessee am Tegernsee und viele andere stoppten 5G und die Verfunkung der Lebenswelt. Jüngst beschloss Schorndorf ein kommunales Mobilfunkvorsorgekonzept; bei nur zwei Gegenstimmen.

Dr. Niels Böhling, Kirchheim; Regina Pelzer, Kirchheim