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Schwindende Ästhetik

Zum Kommentar „Ein Hoch auf die Schnörkel“ vom 14. Februar

Vielleicht sollte man den ganzen Gemeinderat einschließlich seiner „Regierung“ einmal für vier Wochen in ein kreatives „Konklave“ schicken, in dem er bei Plastizieren, Malen, Bildhauen oder Singen seine künstlerischen Fantasien und Gestaltungskräfte „geistgetragen“ entwickeln könnte, um der in Kirchheim um sich greifenden inhaltsentleerten fantasielosen „Gebrauchsarchitektur“ zumindest im Ansatz bestimmte Vorgaben beziehungsweise Empfehlungen angedeihen zu lassen. So wie der Mensch durch Altern nicht immer und unbedingt „schöner und ansehnlicher“ wird, so auch nicht die „alten Gemäuer“ einer von „schnörkeligen Schönheiten“ bestimmten Architektur. Stattdessen lässt man viele alte Gebäude (bewusst) sich selbst überlassend herunterkommen, um sie dann im Sinne einer modernen Architektur „quadratisch, praktisch, gut“ sinn- und seelenentleert, ästhetisches Empfinden beleidigend als Schritt in die Moderne schönzupreisen. Inzwischen ist Kirchheim voll von diesen Beispielen, sie aufzuzählen würde den Rahmen eines Leserbriefes sprengen - mehr kunstempfindende und innerliche Lebendigkeit in die Entscheidungsgremien! Doch woher sollte diese aktuell kommen können? Dank an Andreas Volz für seinen (leider ?) Abgesang auf schwindende Ästhetik in unserer Gemeinde.

Dr. Matthias Komp, Kirchheim