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Sind Mundspülungen sinnvoll?

  Zahnärztin oder Zahnarzt berät

Die Zahnärztin oder der Zahnarzt berät, ob beziehungsweise welche Mundspülung sinnvoll ist. Sie ersetzen jedoch nicht Zahnbürste, fluoridhaltige Zahnpasta und Zahnzwischenraumpflege. Foto: proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski

proDente. Mundspülungen können helfen, Karies oder Entzündungen des Zahnfleischs vorzubeugen. Sie ersetzen jedoch nicht das Zähneputzen mit Zahnbürste und fluoridierter Zahnpasta sowie die Reinigung der Zahnzwischenräume. Zudem gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Mundspülungen. Sie unterscheiden sich in ihren Inhaltsstoffen. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt berät, welche Mundspülung im individuellen Fall sinnvoll sein kann.

Wer besonders anfällig für Karies oder Entzündungen des Zahnfleischs ist, sollte mit seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt über die Verwendung einer Mundspülung sprechen. So kann sie in bestimmten Fällen eine sinnvolle Ergänzung der täglichen Mundhygiene sein. Das gilt beispielsweise für Menschen, die im Alter oder durch eine Behinderung Zähne und Zahnfleisch nicht ausreichend pflegen können. Auch bei einer festsitzenden Zahnspange kann eine Mundspülung sinnvoll sein. Denn die vielen Nischen und Ecken einer festsitzenden Zahnspange lassen sich nur schwer reinigen und führen zu einem höheren Kariesrisiko. Zudem kann eine Mundspülung nach einer Operation die Wundheilung fördern, nach einer Parodontitis-Behandlung sinnvoll sein sowie empfindlichen Zähnen entgegenwirken. Aber aufgepasst: Im Gegensatz zu Mundspülungen konnte die Stiftung Warentest für Mundwässer zum Verdünnen keinerlei schützende Wirkung feststellen.

Fluorid in Mundspülungen beugt Karies vor

Nur Mundspülungen, die ausreichend Fluorid enthalten, beugen Karies vor. Denn Fluorid schützt die Zähne davor, dass ihnen wichtige Mineralien entzogen werden. Karies-Bakterien bauen an der Zahnoberfläche Zucker zu Säuren ab. Diese Säuren können dem Zahnschmelz Mineralstoffe entziehen und langfristig die Zahnhartsubstanz zerstören. Karies kann entstehen. Mineralstoffe aus dem Speichel sorgen für eine Remineralisierung. Fluorid fördert diesen Reparaturprozess und sorgt darüber hinaus für ein erschwertes Herauslösen von Mineralien aus der Zahnoberfläche. Fluorid ist für die Kariesprävention unverzichtbar. Daher auch beim Zähneputzen unbedingt Zahnpasta mit Fluorid verwenden! Übrigens: Fluoride sind einer der weltweit am gründlichsten untersuchten Wirkstoffe. Werden sie korrekt angewendet, gibt es keine Gefährdung der Gesundheit.

Zahnfleischentzündungen verhindern und behandeln

Antibakterielle Mundspülungen können die Bildung von Zahnbelag (Plaque) vermindern und so Entzündungen vorbeugen. Auch können Mundspülungen dabei helfen, dass bestehende Entzündungen schneller ausheilen. Wirksame antibakterielle Inhaltsstoffe sind z.B. Octenisept, Cetylpyridiniumchlorid oder bestimmte antibakterielle ätherische Öle. Chlorhexidin gilt als eine der wirksamsten Substanzen, um einer Besiedlung der Zahnoberfläche mit Bakterien vorzubeugen. Beim Einsatz treten unter Umständen Verfärbungen der Zähne auf, die jedoch wieder durch eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis entfernt werden können. Bei Kindern und Jugendlichen lohnt zudem ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Denn das Bundesinstitut für Risikobewertung rät bei ihnen davon ab, zinkhaltige Mundspülungen und Zahnpasten zu verwenden. Auch enthalten manche Mundspülungen Alkohol.

proDente-Tipp: Mundspülungen nur in Absprache mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt benutzen!