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So läuft unsere Energiewende

Zum Artikel „330 000 Haushalte ohne Strom“ vom 23. Oktober

330 000 Haushalte ohne Strom und 6,6 Millionen Stromsperr-Androhungen im Jahr 2016, weil die Strompreise steigen. So läuft unsere Energiewende. Ursache: staatliche Steuern und die EEG-Umlage. „Grüne“ führten die EEG-Umlage ein. Sie stieg von 2010 bis 2017 um 337,3 Prozent bei gleichzeitigem Strompreisverfall um 70 Prozent an der Börse.

Der Staat verdient jährlich 22 Milliarden Euro Mehrwertsteuer an den Stromkosten, also auch an Stromsteuer und EEG-Umlage. Die 4,2 Milliarden Euro auf dem im Plus liegenden EEG-Konto wurden im ersten Halbjahr 2017 um 820 000 Euro Strafzinsen geschmälert. Bezahlt werden die EEG-Umlagen vom Endverbraucher, wobei er zusätzlich rund 86 Prozent der EEG-Umlagen für die Großverbraucher auch aufbringen muss. Er ist quasi der „Lastenträger“ der gewinnorientierten Energiewende und zahlt für den über die Börse laufenden Strom 100 Prozent EEG-Umlage, der aber nur rund 30 Prozent Ökostrom enthält. Somit werden 70 Prozent umweltschädlicher Strom von der EEG-Umlage unterstützt.

Haben Herr Baake als grüner Staatssekretär, Herr Untersteller als grüner Umweltminister und Herr Kretschmann als grüner Ministerpräsident sich gegen die EEG-Umlage eingesetzt? Nein, genauso wenig wie die anderen Politiker.

Die Senkung der EEG-Umlage um 0,08 Prozent ist lächerlich. Sie sollte einkommensgemäß von allen getragen werden.

Karin Aufhammer, Kirchheim