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Sorgen um Gesundheit von Kindern

Corona Vereine und Verbände warnen Minis­terpräsident und ­Kultusministerin vor den Folgen des Lockdowns.

Stuttgart. Im Vorfeld der heutigen Bund-Länder-Konferenz, in der über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten wird, machen die Sportverbände und -vereine weiter Druck auf die Politik und drängen auf eine zeitnahe, schrittweise Öffnung für den organisierten Übungs- und Wettkampfbetrieb. Aus diesem Grund haben sich nun auch 75 Vereine und 34 Fachverbände aus dem Land in einem offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann sowie an Kultusministerin Eisenmann gewandt.

Die Unterzeichner treibt zum einen die Sorge um die gesundheitlichen Auswirkungen des Dauer-Lockdowns vor allem auf die Kinder um. „Drastisch höherer Medienkonsum, nachlassende körperliche Aktivität, erhebliche Gewichtszunahme, psychische Störungen, motorische Defizite - das alles sind die Auswirkungen auf den Nachwuchs und mittlerweile in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt“, heißt es in dem Brief. Zum anderen sehen die Vereine und Verbände die Gefahr eines nicht mehr rückgängig zu machenden Verlustes an Mitgliedern. „Nach vorläufigen Zahlen des Württembergischen Landessportbundes waren es allein in seinen rund 5700 Mitgliedsvereinen zum Stichtag 1. Januar 2021 mehr als 40 000 Kinder und Jugendliche weniger.“ Vor allem bei den Unter-Zehnjährigen falle der Rückgang mit etwa zehn Prozent dramatisch aus. „Ob sich diese Kinder und Jugendlichen - genauso wie die übrigen zehntausend erwachsenen Mitglieder, die ausgetreten sind - nach der Pandemie wieder für den Sport gewinnen lassen und ob sich körperliche Defizite, soziale und psychische Folgen langfristig beheben lassen, wird sich erst noch zeigen“, heißt es weiter. Und: „Die Auswirkungen in allen Altersgruppen werden aber noch dramatischer, wenn der Sport nicht bald von der Landes- wie auch der Bundespolitik eine Öffnungsperspektive erhält.“

Man begrüße es, dass die jüngsten Empfehlungen der Sportministerkonferenz zur Öffnung des Sports in die anstehende Bund-Länder-Konferenz eingebracht würden. Bei den Gesprächen im Vormonat sei der Sport nicht thematisiert und ihm so auch keine gesellschaftliche Bedeutung beigemessen worden. pm