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Starker Autolobbyismus

Zum Artikel „Abwrackprämie, die Zweite“ vom 6. Mai

Eine Kaufprämie für Autos ist so unnötig wie ein Kropf. Für den Normalbürger ist ein Autokauf eine geplante und in der Regel angesparte Investition. Was jetzt in den Monaten März und April nicht gekauft wurde, wird jetzt im Laufe des Sommers nachgeholt.

Wem würde eine Kaufprämie helfen? Einigen Firmen, die schon geplant haben, Autos für ihre Flotte zu kaufen, und als Mitnahmeeffekt diejenigen, die es sich leisten können, ein Auto zu kaufen. Diejenigen, die Kurzarbeit haben, oder gar entlassen wurden, haben nichts davon. Natürlich auch den Autokonzernen und damit den Aktionären dieser Firmen. Für E-Autos gibt es schon eine Prämie, die nur (zu Recht) eingeschränkt angenommen wird.

Was ist aber mit den vielen kleinen Unternehmen, den Gaststätten, den Hotels, Einzelhändlern und so weiter. Erhalten die auch eine Prämie? Bei vielen von denen ist der Umsatz in den Osterferien, dem Frühjahrseinkauf und so weiter weggebrochen. Der Umsatz kann auch nicht nachträglich erwirtschaftet werden. Wenn es eine Kaufprämie für Autos geben sollte, muss zum Beispiel bei der Gastronomie jedes Essen mit einer Prämie unterstützt werden.

Im Einzelhandel ist jeder Einkauf mit einer Prämie zu versehen. Dies kann so fortgeführt werden. Ich hoffe, die Verbände, die diese Branchen vertreten, erheben Verfassungsklage gegen die Einführung einer Kaufprämie von Autos. Dies ist eine Ungleichbehandlung der Wirtschaft in hohem Maße. Aber der Lobbyismus der Autoindustrie ist stärker als der anderer Verbände.

Peter Lehmann, Lenningen