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Tälesteam greift in die Wundertüte

HSG Owen-Lenningen Prognosen für die Landesliga sind für das Kraaz-Team schwer möglich.

Lenningen. „Unsere Landesliga-Staffel ist eine Art Wundertüte“, meint Raphael Schmid, bei der HSG Owen-Lenningen zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. „Einen Favoritenkreis zu benennen ist nach der turbulenten letzten Spielzeit und der langen Handballpause quasi unmöglich. Die Vielzahl an schwer einzuordnenden Reserve-Mannschaften und die Unsicherheiten nach der abgebrochenen Corona-Saison erschweren sämtliche Prognosen.“ Treffender hätte man die Situation zum Neustart der Staffel 2 nicht formulieren können.

Als einziger Vertreter des Bezirks Esslingen-Teck bildet die Mannschaft von Trainer Daniel Kraaz und Urgestein Bruno Rieke an seiner Seite die geografische Mitte des zehnköpfigen Teilnehmerfelds. Die „Tälessieben“, die in der Saison 2019/20 aufgestiegen war, misst sich diesmal mit neun Vertretern aus den Bezirken Achalm-Nagold, Stauferland und Rems-Stuttgart in 18 Hin- und Rückpielen. Die attraktiven Lokalderbys der vergangenen Jahre entfallen zwar, dafür lockt der Reiz der neuen Herausforderungen gegen teils unbekannte Gegner.

Die Spielgemeinschaft aus Owen und Lenningen geht mit viel Vorfreude in ihre erste reguläre Spielzeit, nachdem die vergangene corona-bedingt nach nur zwei (gewonnenen) Partien abgebrochen werden musste. Vorrangiges Ziel ist der Klassenerhalt. Man möchte, so Schmid, „möglichst früh nichts mit der unteren Tabellenregion zu tun haben“. Die Intension dafür: spielerisch aus einer starken Defensive heraus mit hohem Tempo agieren und die eigenen sehr treuen Fans mit viel Einsatz und Leidenschaft für sich gewinnen.

Die Vorbereitungen auf die Nach-Premierensaison begannen Anfang Juni mit den ersten Trainingseinheiten im Freien. Inzwischen wird dreimal wöchentlich in der Halle trainiert, durchsetzt mit einigen Testspielen. Erfreulich für die HSG: Trotz der langen Pause konnte der Männer-Kader komplett zusammengehalten werden. So ist die Mannschaft bestens eingespielt und kann auf funktionierende Abläufe zurückgreifen.

Der Kampf um die Kaderplätze in der Saisonvorbereitung wurde bewusst extrem hochgehalten - auch durch Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Mit Johannes Wald, Jonas Kiedaisch, Michael Mendl, Mikka Lubkowitz und Jonas Schlecht brachten fünf ambitionierte Nachwuchskräfte viel neuen Schwung ins Team. Auf der Torhüter-Position komplettiert Johannes Bächtle, aus der „Zweiten“ dazugestoßen, den Wettbewerb um den Platz zwischen den Pfosten.

Daniel Kraaz kann auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern und vielversprechenden Talenten zurückgreifen, die bisher alle von Corona verschont geblieben sind. Man darf gespannt sein, welche Auswahl der Coach bei der Besetzung des 14-Mann-Kaders getroffen hat. Noch ist es für die Fans ein Geheimnis, das erst kurz vor dem ersten Heimspiel gelüftet wird: Los gehts für die Landesliga-Männer nach einer Durststrecke von sage und schreibe 566 Tagen am kommenden Samstag um 20 Uhr in den gewohnten weiß-grauen Trikots mit orangenem Flock. Für den Eintritt in die Lenninger Halle gelten die „3 G“ (geimpft, genesen, getestet). Die Kontaktdaten werden am Eingang hinterlegt, medizinische Masken müssen getragen werden. Klaus Schlütter