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„Teile des Mittelstands werden in ihrer Existenz bedroht“

Wahlkampf Kerstin Hanske (AfD) kritisiert die geplante Bargeld-Obergrenze als Eingriff in die freie Marktwirtschaft.

Kirchheim. Für Kerstin Hanske, AfD-Kandidatin im Wahlkreis Nürtingen, zu dem auch Kirchheim und sein Umland gehören, geht es bei der Bundestagswahl nicht nur um kleinere Veränderungen. „Es geht um eine wirkliche Alternative zum politischen Einheitsbrei der ‚Altparteien‘“, so Hanske. Als einzige Kandidatin lehne sie den von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und Finanzminister Scholz (SPD) zu verantwortenden 750-Milliarden-Euro-Fonds der EU entschieden ab, der zur angeblichen Abmilderung der wirtschaftlichen Corona-Folgen beschlossen worden sei. Merkel, Scholz und ihre Parteien hätten sich dem jahrelangen französischen Druck gebeugt, aus der Währungsunion eine Umverteilungsunion zu machen, die hauptsächlich die deutschen Steuerzahler treffe. „Die enormen Finanzmittel werden nicht die gewünschten Wirkungen haben“, sagt Hanske. „Erstens heizen sie die Inflation an, was schon an den Benzinpreisen zu spüren ist und zweitens führen sie zur Geldverschwendung vor allem in Südeuropa.“

AfD lehnt Aufbaufonds ab

Der Aufbaufonds untergrabe das Prinzip der Eigenverantwortung der EU-Staaten und schaffe einen Präzedenzfall für die nächsten Krisen. „Besser wäre es für die EU, wenn die Politiker in Ländern wie Italien und Spanien die Möglichkeiten im eigenen Lande ausschöpfen und notwendige Änderungen dort durchführen, bevor sie in Brüssel die Hand aufhalten.“

Dass die EU-Kommission unter Leitung von Ursula von der Leyen (CDU) die Bezahlung mit Bargeld auf eine Obergrenze von 10 000 Euro begrenzen will, stelle einen massiven Eingriff sowohl in die freie Marktwirtschaft als auch die bürgerliche Freiheit dar, kritisiert Hanske. Damit würden Teile der mittelständischen Wirtschaft wie Autohändler, Juweliere oder Antiquitätenhändler, die schon durch Corona stark betroffen sind, in ihrer Existenz bedroht.

„Ich sehe mit Sorge, dass sich die soziale Schere in unserem Land in letzter Zeit öffnet“, sagt Kerstin Hanske. Anstatt linker Umverteilungs- und Enteignungspläne empfiehlt sie einen neuen Anlauf zur breiten Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand.

Gesetzliche Rente, Betriebsrente und private Vorsorge seien wichtige Bausteine zur persönlichen Absicherung im Alter. Für mittlere oder niedrige Einkommensbezieher sei dies aber kaum möglich. „Deshalb schlage ich eine stärkere Beteiligung am Produktivkapital, zum Beispiel über einen anteiligen Investivlohn, vor.“ Dies erhöht die Mitarbeitermotivation und die damit einhergehende Produktivität. Für die Unternehmen böten Investivlohnvereinbarungen einen Anreiz zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, ohne dass den bereits Beschäftigten Nachteile entstünden.

Zu den Kandidaten der anderen Parteien hat Hanske eine klare Meinung: „Frau Baerbock und Herr Laschet sind überfordert und werden von ihren Parteien nicht voll unterstützt. Hinter Herrn Scholz mit seiner bürgerlichen Fassade steht eine Mannschaft mit radikalem Linksdrall. Frau Esken hat man bis zum Wahltag ,in den Keller gestellt‘„. Ihre Partei, die AfD, so Hanske, wolle eine echte Alternative sein. „Deshalb streben wir bei der jetzigen Bundestagswahl keine Koalition mit einer anderen Partei, sondern eine ‚Koalition mit dem Bürger‘ an.“ Nur eine starke Alternative könne für die notwendigen Veränderungen in Deutschland sorgen. Dies könne auch aus der Opposition heraus geschehen.pm