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Teure oder billige Radwege

Zu den Artikeln „Bund fördert weitere Radschnellwege im Südwesten“ vom 31. Juli und „Trauer um unseren Kollegen“ vom 5. August

Es war ein langer Weg zur Verwirklichung des Radwegs Ohmden-Schlierbach. Seit der Jahrtausendwende wurden Strecken längs des Lenninger Tals erstellt, verbunden und beschildert, darüber hinaus im Ländle unzählige Strecken - klar, aber überwiegend als Freizeitradwanderwege ausgeführt und ebenso beworben. Der Teckbote berichtet von vier neuen Radschnellwegen im Ländle. Sie werden mit 3,6 Millionen Euro Fördermitteln des Bundes ausgebaut, woraus ich als Laie höhere Gesamtkosten vermute. Muss es teuer sein? Manchmal wären es Kleinigkeiten, die aus weiträumigem Zickzack - zum Beispiel mit Fußgängerunterführungen, mit nicht reagierenden Ampelsensoren - sinnvolle Verbindungsstrecken machen würden. Ich fuhr in den vergangenen vier Jahren circa 50 bis 80 Mal von Weilheim über Dettingen und Reudern ins Neckartal, insgesamt ein Genuss!

Etwas waghalsig mit kräftigem Antritt fädele ich mich sonntagmorgens westwärts an der Einmündung Guckenrain-Nord für einen Sieben-Minuten-Gewinn in die Kreisstraße 1250 ein. In Gegenrichtung ansteigend fahre ich da lieber nicht. Werktags ist für mich die K 1250 real zu gefährlich. Unvorstellbar, dass ein Weilheimer oder Naberner Bürger hier den täglichen Weg zum Dettinger Industriegebiet nimmt! Es fehlen 300 Meter Radweg.

Falls Politik, also wir alle, eine gesunde Energiewende wollen, so müssen wir Radfahren über Land viel ernster nehmen. Akut zu Randale neigende junge Kerle hätten historische Kumpels, könnten sie in der Landschaft agieren, lokal zum Beispiel die Sicherung der Pfannensteige. Dass Felsenburgen, Dome und mehr nur mit Zwang gegen Untertanen erbaut wurden, das leuchtet mir angesichts diverser „Mutproben“ auf zwei und mehr Rädern nicht ein.Geschockt hat mich der Unfalltod des jungen SWP-Journalisten Mathias Puddig.

Karl Dannenhauer, Weilheim