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Unkraut für Vögel und Insekten

Zum zum Artikel „Forscher raten: weniger mähen“ vom 23. Mai

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Beitrag als Lückenfüller aus Archiven gekramt wurde. Wann haben die Forscher diese Erkenntnisse veröffentlicht? Engagierten Natur- und Vogelschützern sind diese Zusammenhänge seit Jahrzehnten bekannt. Leider haben sie sich oft vergeblich darum bemüht, dass die „Bewirtschaftungsformen“ von Rasen und Wiesen naturfreundlicher gestaltet werden. Monotone Anbauflächen sollten durch ökologische Nischen „belebt“ werden - im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit Neugier, interessierten Beobachtungen - und gesundem Menschenverstand - kann jeder verfolgen, wie sich das in der Natur auswirkt: unterschiedliche Vegetation mit mal mehr und mal weniger Blütenreichtum. Ob ein Rasen beziehungsweise eine Wiese ausblühen durfte oder nicht, ob das Mähgut - in welcher Höhe auch immer - abgeräumt wurde oder nicht, zeigt sich schon in wenigen Jahren an den unterschiedlichen Gräsern, die sich ansiedeln. Aus eigener Erfahrung: Nahezu in jedem Garten - auch rund ums Haus - lässt sich ein „Eckchen“ einrichten, auf dem alles wachsen darf, was sich dort auf natürliche Weise ansiedelt.

Auch die ansonsten ungeliebte Brennnessel wird bestenfalls als Heil- oder Düngepflanze gerne gesehen. Zudem kann sie brennenden Schmerz verursachen. Wer sich an der Vielfalt der Schmetterlinge erfreuen will, muss auch Brennnesseln jeglicher Art dulden - diese sogar fördern, wo immer das möglich ist.

Was der Mensch als „Unkraut“ abtut, ist für viele Insektenarten Lebensgrundlage. Und diese wiederum ein Teil der Nahrungskette für unsere „gefiederten“ Freunde, deren Gesang nur noch sehr spärlich zu vernehmen ist! Im Beitrag wird richtig festgestellt, dass Pflanzen und Insekten für Vögel und Fledermäuse - und sicher auch andere Tierarten - Lebensgrundlage sind.“

Herbert Woyna, Bissingen