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Unsere Welt neu denken

Zum Leserbrief „Fitmachen für die Wildnis“ vom 26. November

Steht die CDU-Mittelstandsvereinigung da, wo die Leserbriefzeilen von Franz Pfeffer es vermuten lassen? Er fordert, wirtschaftlich „zu alter Stärke zurückzukehren“ und zitiert Lothar Späth - das war vor 40 Jahren. Bereits vor 50 Jahren erschien die Studie „Grenzen des Wachstums“, von der die CDU jahrzehntelang keine Kenntnis nahm. In diesen 50 Jahren wurde ein beispielloser Raubbau am Ökosystem der Erde betrieben, wie es ihn bisher in der Menschheitsgeschichte noch nicht gegeben hat. Die Folgen werden jetzt sichtbar.

Ist die CDU heute noch nicht weiter? Will man immer noch nicht zur Kenntnis nehmen, dass ein „Weiter so“ in puncto Wachstum unaufhaltsam in die Katastrophe führt, die alle Wissenschaftler vorhersagen?

Was nötig ist: Wohlstand ohne Wachstum, denn die Ressourcen unseres Planeten sind endlich. Es geht aber auch nicht ohne Verzicht der wohlhabenden Nationen, denn anders lässt sich weder der Planet retten noch Gerechtigkeit unter den Menschen herstellen. Wer aber weder das Überleben des Planeten noch Gerechtigkeit unter den Menschen will, sollte das offen zugeben, denn eine rückwärtsgewandte Politik hat genau diese Folgen.

Was wir brauchen, ist, unsere Welt neu zu denken. Das heißt: Die Zukunft kann nicht mehr als Verlängerung der Gegenwart oder gar als eine Rückkehr in die Vergangenheit gedacht werden, sondern nur noch als radikale ökologische und soziale Veränderung, die politisch gewollt und durchgesetzt werden muss und nicht mehr dem blinden „Markt“ überlassen werden darf.

Martin Brost, Dettingen