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Verantwortung und Gesinnung

Zum Artikel „Der ruhelose Mahner“ vom 21. Oktober

Der Artikel von Gunther Hartwig über Erhard Eppler ist kenntnisreich und gut. Nur gegen eines hätte sich Eppler aus gutem Grund entschieden gewehrt und zwar gegen die Unterscheidung: Helmut Schmidt als „Verantwortungsethiker“, Erhard Eppler als „Gesinnungsethiker“. Das Etikett „Gesinnungsethiker“ hat ihm einst Helmut Schmidt umgehängt. Und vermutlich hat er gewusst, wie despektierlich Max Weber über die „Gesinnungsethiker“ geurteilt hat. Eppler verstand sich durchaus als „Verantwortungsethiker“. Er dachte und lebte in der Verantwortung für das Leben der kommenden Generationen. Für ihn war entscheidend, was Dietrich Bonhoeffer an Silvester 1942 den Mitverschwörern geschrieben hat: „Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll.“

Paul Dieterich, Weilheim