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Vermeidbare Todesfälle

Zur Corona-Impfstrategie

Dass Corona besonders die Älteren gefährdet, lässt sich eindeutig an der Altersstruktur der Coranatoten, Durchschnittsalter 82 Jahre, ablesen. (Statistik Robert-Koch-Institut, 2. März: Gruppe der über 80-Jährigen 70 Prozent, 70 bis 79 Jahre 19,3 Prozent, 60 bis 69 Jahre 7,7 Prozent, 50 bis 59 Jahre 2,9 Prozent und alle zusammen unter 49 Jahren unter 1 Prozent). Dabei ist der Anteil der Frauen wesentlich höher als der der Männer: Von den 19,3 Prozent bei den 70- bis 79- Jährigen waren 6,9 Prozent Männer und 12,4 Prozent Frauen.

Der Ethikrat hat eindeutig dafür plädiert, die älteren Menschen zuerst zu impfen, die Todeszahlen stetig zu reduzieren, dadurch die hohe Belastung der Kliniken zu verringern, um dann bei niedrigen Todeszahlen weitere Kontakte beziehungsweise Öffnungen zulassen zu können, und zwar auch bei höheren Inzidenzen.

Seit 25. Dezember werden die über 80-Jährigen geimpft, zu mehr reichte der Impfstoff angeblich nicht. Jetzt ist genügend Astrazeneca-Impfstoff vorhanden, der sich auch für Ältere in England millionenfach bewährt hat, und die Impfzahlen der anderen Impfstoffe kann verdoppelt werden, durch Verzögerung der zweiten Impfung. Impfungen für 18- bis 64-Jährige wurden aus vielerlei Gründen bereits zugelassen oder sie sind teilweise schon geimpft, aber nicht die der 70- bis 79-Jährigen.

Jeder Tag, an dem diese Gruppe von der Impfung bewusst ausgeschlossen wird, führt zu weiteren Todesfällen, besonders bei den Frauen, die vermeidbar sind, die aber von der Regierung bei ihrer jetzigen Strategie anscheinend billigend in Kauf genommen werden.

Dr. Hartmut Endriß, Weilheim