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Verpönter Patriotismus

Zur allgemeinen Kritik an einem gesunden Nationalstolz

Nationalstolz hat in Deutschland zwischenzeitlich einen extrem konservativen bis rechtsradikalen Touch und sollte nach Meinung einer ganz bestimmten politischen Couleur ausgemerzt werden.

Wir sind seit einiger Zeit Rugby-Fans und schauen uns momentan die Weltmeisterschaft in Japan an. Diese Spiele sind wirklich nichts für Warmduscher. Wenn man aber sieht, wie es in diesen Spielen zur Sache geht und die Spieler trotzdem fair miteinander umgehen und die Schiedsrichterentscheidungen weitestgehend ohne große Diskussionen akzeptieren, dann kommt man nicht umhin, Parallelen zu den Fußballspielen zu ziehen. Hier wird fast jede Entscheidung des Schiedsrichters angezweifelt und sich oft theatralisch fallen gelassen. Und dann sollten sich unsere so hoch bezahlten Fußballstars ein Beispiel daran nehmen, wenn bei internationalen Rugby-Spielen die Nationalhymne gespielt wird und ausnahmslos alle Spieler ihre Nationalhymne singen, und zwar ohne Berücksichtigung ihrer Herkunft oder ihres Migrationshintergrunds. Diese Spieler besitzen wohl noch den in Deutschland inzwischen weitestgehend verpönten Patriotismus. Ob in diesen Ländern die Presse sich wohl genauso abfällig darüber äußert wie in Deutschland?

Dagmar Carstens, Kirchheim