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Wandeln zwischen Solarmodulen?

Zum Artikel „Wenn Felder Solarparks werden“ vom 22.  August

Schon die Bezeichnung Solar-„Parks“ löst in mir allergrößte Skepsis und Widerstand aus. Wollen die Initiatoren dort sonntags lustwandeln? Was haben nach einem festen Raster im Boden verankerte Betonmasten, die Solarmodule tragen, mit einem Park zu tun? Doch wohl nichts!

Seit wie vielen Jahrzehnten wird zunehmender Flächenverbrauch beklagt, der auch für das zunehmende Ausmaß der Unwetterschäden mitverantwortlich zu machen ist. Bereits seit den 1970er-Jahren haben mehrere Gruppierungen - darunter auch die „Grünen“ - errechnet, dass die Nutzung nur eines geringen Teils vorhandener Dachflächen zur Sicherung des Energiebedarfs ausreichen würde. Richtig ist, dass die Energie dort erzeugt werden sollte, wo sie gebraucht wird: in Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten. Würde in diesen ein Teil der vorhandenen oder entstehenden Dachflächen zur Stromerzeugung genutzt, wäre viel erreicht. Sollten Solar-„Parks“, die jedes Landschaftsbild äußerst negativ prägen, wirklich unumgänglich sein, sollten diese innerhalb der entsprechenden Nutzungspläne ausgewiesen werden.

Es soll Entwicklungen geben, wonach auf Parkflächen - sogar auf Straßen - mit spezifizierten Modulen Strom erzeugt werden kann. Das aber bedeutet dezentrale Energieversorgung. „Hier macht es Peng!“ Viele Kommunen ziehen nicht mit, weil sie direkt oder indirekt an großen Energiekonzernen beteiligt sind, ein erhebliches Mitspracherecht haben - und Gewinne daraus erzielen wollen. Gerne verschanzt man sich dann auch hinter durch den Bund vorgegebene, einschränkende Vorschriften. Noch etwas: Ehemalige Militärübungsplätze sind für viele Tier- und Pflanzenarten (letzte) Rückzugsgebiete geworden, die den Status Naturschutzgebiet verdienen. Diese mit Solar-„Parks“ zu verschandeln, wäre wohl sehr sträflich . . .

Herbert Woyna. Bissingen