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Warnstreiks an Standorten der AOK

Tarifverhandlungen Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di sieht die eigenen Forderungen bei Weitem nicht als erfüllt an.

Region. Am morgigen Dienstag gibt es Warnstreiks bei der AOK, auch in den Regionen Neckar-Fils und Neckar-Alb - in Präsenz ebenso wie online. Das teilt die Dienstleistungsgesellschaft ver.di mit. In den laufenden Gehaltstarifverhandlungen bei der AOK ruft ver.di auch in Baden-Württemberg im Rahmen bundesweiter Warnstreiks zu Arbeitsniederlegungen auf.

„Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie und trotz der Schließung von Dienststellen bei gleichzeitig hoher Auslastung im Home-Office haben die Beschäftigten die Betreuung der Versicherten und den Auftrag der Krankenkassen vollumfänglich gewährleistet“, sagt Claudia Chirizzi von ver.di Baden-Württemberg: „Die bisherigen Arbeitgeberangebote verkennen die Höchststände bei der Inflation und lassen Respekt und Anerkennung für die Leistung der Kolleginnen und Kollegen vermissen. Deshalb rufen wir jetzt zu ganztägigen Warnstreiks auf.“

Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) fordert ver.di eine Erhöhung von 5,9 Prozent, mindestens 200 Euro, für die Auszubildenden 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeber hat bisher lediglich eine einmalige Zahlung im März 2022 von 800 Euro für Tarifbeschäftigte und 300 Euro für Auszubildende angeboten. Erst ab Januar 2023 soll es eine prozentuale Erhöhung der Vergütung um 1,2 Prozent geben, bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

Die AOK begründet ihre Haltung mit der Belastung der Gesetzlichen Krankenversicherung und erforderlichen Beitragserhöhungen. Dies ist aus Sicht von ver.di jedoch nicht akzeptabel, da die Bundesregierung für 2022 bereits einen Milliarden-Ausgleich für die Corona-Belastungen gezahlt hat. Gleichzeitig sind die Leistungsausgaben infolge von Corona gesunken, sodass die finanzielle Lage der Kassen aus Sicht der Gewerkschaft als relativ stabil betrachtet werden darf.

Die Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der AOK werden am morgigen Dienstag, 8. Februar, sowie am Mittwoch, 9. Februar, fortgesetzt - parallel zu den Warnstreiks.

Bei der AOK arbeiten in Baden-Württemberg rund 11 000 Beschäftigte, bei der Barmer sind es rund 2 000.

Wegen der Pandemie-Bestimmungen müssen die Warnstreiks ohne größeren Kundgebungen stattfinden. Es wird aber eine Liveschalte im Rahmen der digitalen Streikversammlung zu Standorten im ganzen Land geben. Die Gewerkschaft will morgen aber auch mit wenigen Streikenden vor Ort vor den AOK-Standorten sein: in Balingen, in Tübingen sowie in Reutlingen.pm