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Wege aus der Krise

Heute leben wir in einer Dystopie, einem „schlechten Ort“ in einer kaputten, zerstörten Welt:

Die Menschheit kämpft gegen Corona, genauer gesagt, die, die genug Geld haben. In vielen Teilen der Welt kämpfen Menschen gegen das Verhungern. In Deutschland erliegen täglich etwa 350 Menschen den Folgen des Rauchens. In den 27 Kriegen sterben weltweit zigtausende Menschen einen sinnlosen Tod. Andere verdienen an Kriegen. Am Waffenexport, Europameister des Waffenhandels ist Deutschland. An der Waffenproduktion. Die USA und Russland basteln an einer „einsatzfähigeren“ Generation von Atomwaffen. An der Beute, zum Beispiel Bodenschätze, und am Wiederaufbau. Und erinnern wir uns: Da ist ja auch noch die Umweltkrise.

Mitten in dieser schrecklichen Pandemie erleben wir aber auch eine Welle der Solidarität. Und wir können uns entscheiden, ob wir in Zukunft ein Leben in einer Eutopie, einem „guten Ort“, in einer friedlichen, fairen und umweltgerechten Welt leben wollen. Jeder spürt zurzeit, wie gut es tut, trotz der Krise zusammenzuhalten, und jeder kann sich täglich entscheiden, sich auch weiterhin so zu verhalten. Die Politik beweist uns zurzeit, dass sie in der Lage ist, schnelle und teure Lösungen zu finden. Niemand kann uns mehr einreden, für ernste Situationen sei kein Geld vorhanden und man tue ja schon das Möglichste. Stelle man sich vor, Deutschland würde ein totales Waffenexportverbot beschließen und eine Friedenspolitik beginnen, die das Wort Frieden verdient. Stellen wir uns vor, es gälte eine Begrenzung auf 120 Kilometer pro Stunde. Stellen wir uns vor, Frauen und Männer würden einen fairen, existenzsichernden und gleichen Lohn bekommen. Stellen wir uns vor, wir arbeiten zusammen, um in einer Eutopie zu leben! Man kann mir vorwerfen, naiv zu sein. Aber besser naiv als würdelos und lebensfeindlich!

Martin Lempp, Bissingen